So., 18.05.2025 , 19:55 Uhr

Strukturanalyse bei Ostdeutschem Wirtschaftsforum

Ifo-Studie zeigt Fortschritte und Herausforderungen im Osten

Dresden/Bad Saarow -Ostdeutschland hat in den vergangenen Jahren wirtschaftlich aufgeholt, doch strukturelle Unterschiede zum Westen bleiben bestehen. Das zeigt der neue Faktenmonitor Ostdeutschland des ifo Instituts, vorgestellt beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum (OWF) in Bad Saarow.

Das ifo-Institut Dresden erstellte die Studie im Auftrag der Mitteldeutschen Stiftung Wissenschaft und Bildung. Die Analyse basiert auf rund 170 Indikatoren. Sie vergleicht wirtschaftliche, gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen zwischen Ost und West sowie innerhalb der ostdeutschen Bundesländer selbst.

Sachsen überzeugt mit einer Exportquote von 32 Prozent, die über dem westdeutschen Schnitt liegt. Thüringens Industrieanteil erreicht das Niveau von Bayern. Bei den Forschungsausgaben gehören Berlin und Sachsen zu den europaweiten Spitzenregionen. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt je Arbeitsstunde erreicht Ostdeutschland 86 Prozent des Westniveaus.

Zwischen 2019 und 2024 lag das durchschnittliche Wirtschaftswachstum im Osten leicht über dem Westen – vor allem durch den Boom in Berlin. Gleichzeitig bleiben Herausforderungen bestehen: Der Anteil ausländischer Bevölkerung liegt bei nur 7,2 Prozent (West: 15,6 Prozent). Die Reallöhne erreichen dank geringerer Lebenshaltungskosten über 90 Prozent des Westwertes.

Sprecher Frank Nehring vom „Saarower Kreis“ betonte beim OWF: Ostdeutschland sei kein schwacher Raum, sondern ein „Zukunftslabor“. Es brauche mehr Vertrauen in die regionalen Stärken und mutige wirtschaftspolitische Impulse.