Mo., 27.02.2023 , 11:38 Uhr

Immer mehr Selbsthilfegruppen in Sachsen zu Long Covid

Sachsen- Die Corona-Pandemie hat den Zulauf zu Selbsthilfegruppen in Sachsen weiter verstärkt. Derzeit gründeten sich mehrere Gruppen zu Long-Covid-Phänomenen, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums in Dresden bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Sehr gefragt seien unter anderem auch Gruppen zu Krebskrankheiten oder Rheuma. Landesweit gebe es etwa 2000 Gruppen. Das Spektrum sei sehr breit. Es gebe Selbsthilfe mit und ohne Gesundheitsbezug. Es gebe mehrere Gruppen von Betroffenen oder Angehörigen zu Long-Covid, den Langzeitfolgen sowie zum sogenannten Post-Vac-Syndrom, zu den Nebenwirkungen der Corona-Schutzimpfung, bestätigte die Leiterin und Sozialarbeiterin der Selbsthilfekontakt- und Informationsstelle (SKIS) am Leipziger Gesundheitsamt, Ina Klass. In der Messestadt gibt es ihren Angaben zufolge aktuell etwa 350 Selbsthilfegruppen zu vielen sozialen und gesundheitsbezogenen Themen. Zu weiteren etwa 50 Themen wollten Menschen Gruppen gründen. Die Kontaktstelle berät Interessierte bei der Gründung und organisiert meist die ersten Treffen. Seit einiger Zeit gibt es Klass zufolge auch Gruppen teilweise oder ausschließlich online im Internet. Per Videokonferenz tauschen sich mitunter Betroffene aus ganz Deutschland aus. In Chemnitz sind durch die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe 170 Selbsthilfegruppen erfasst. «Letztes Jahr wurden rund 1500 Menschen erreicht», hieß es bei der Stadtmission. Die Mitglieder seien jedoch nur teilweise erfasst. Es werde davon ausgegangen, dass es mehr als 2500 Menschen seien. «Es gab etwa 480 Anfragen zu Selbsthilfegruppen. Diese Anfragen erreichten uns durch interessierte Personen, deren Angehörige und andere Fachstellen.» Long Covid sei ein großes Thema. Dazu gab es in den vergangene beiden Jahren drei Gruppenneugründungen. Zweites großes Thema sind psychische Erkrankungen und die seelische Gesundheit. Auch Angehörige Betroffener melden sich mit ihrem Anliegen. (dpa)