Do., 08.05.2025 , 09:36 Uhr

Produktionsstart der Chipfabrik soll bereits 2026 erfolgen

Infineon-Fabrik in Dresden im Zeitplan

Trotz sinkender Gewinne und Währungsrisiken: Infineon hält am Bau der neuen Chipfabrik in Dresden fest – Produktionsbeginn ist für 2026 geplant.

Dresden - Der Ausbau der Halbleiterproduktion in Sachsen nimmt weiter Fahrt auf: Der Technologiekonzern Infineon meldet Fortschritte beim Bau seiner neuen Chipfabrik in Dresden. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, sei der Rohbau der sogenannten „Smart Fab“ nahezu abgeschlossen. Die Inbetriebnahme ist bereits für das kommende Jahr vorgesehen.

Mit der neuen Fertigungseinheit reagiert Infineon auf die steigende Nachfrage nach Halbleitern – insbesondere in den Bereichen erneuerbare Energien, Rechenzentren und Elektromobilität. Nach Angaben des Konzerns entstehen in Dresden rund 1.000 neue Arbeitsplätze direkt in der Fabrik sowie viele weitere in deren Umfeld.

Finanziell wird das Großprojekt erheblich durch staatliche Mittel gestützt: Wie Infineon nun bestätigte, liegt die abschließende Förderzusage des Bundeswirtschaftsministeriums vor. Insgesamt wird das Projekt mit rund einer Milliarde Euro gefördert. Das Unternehmen selbst investiert fünf Milliarden Euro in den Standort.

Währungsrisiken und Zölle belasten die Prognose

Trotz der positiven Entwicklung auf der Baustelle trüben wirtschaftliche Rahmenbedingungen die Bilanz: Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres – also von Januar bis März 2025 – verbuchte Infineon einen Gewinn von 232 Millionen Euro. Das sind 41 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch im Vergleich zum Vorquartal ging der Gewinn leicht zurück.

Beim Umsatz zeigt sich das Unternehmen jedoch stabil. Mit 3,6 Milliarden Euro lag dieser nur minimal unter dem Vorjahreswert und sogar leicht über dem Niveau des ersten Quartals.

Belastet wird die aktuelle Geschäftsentwicklung unter anderem durch die starke Abschwächung des US-Dollars sowie durch mögliche neue Zölle. Konzernchef Jochen Hanebeck hat deshalb die Jahresprognose nach unten korrigiert: Er rechnet nun mit einem leicht rückläufigen Umsatz und geringeren Margen. Auch die Investitionen sollen im laufenden Jahr zurückgefahren werden – eine Kehrtwende zur optimistischeren Einschätzung vom Februar, als der Dollar noch deutlich stärker war.

Trotz der Herausforderungen hält Infineon am Aufbau der neuen Fabrik fest. In Dresden soll in wenigen Monaten die modernste Halbleiterproduktion Europas starten – ein klares Signal für die technologische Zukunftsfähigkeit des Standorts Sachsen.