Fr., 13.12.2024 , 14:18 Uhr

Polizeien verhindern 5 Mio. Euro Schaden durch Schockanrufe

Internationaler Polizeieinsatz gegen Telefonbetrüger

Ein internationaler Polizeieinsatz hat 20 Tatverdächtige festgenommen und 5 Mio. Euro Schaden durch Enkeltrick und Schockanrufe verhindert. Sachsen war aktiv beteiligt.

Dresden - In einem internationalen Einsatz gegen Telefonbetrug, darunter Enkeltrick und Schockanrufe, arbeiteten Polizeidienststellen aus Polen, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Ungarn, der Tschechischen und der Slowakischen Republik zusammen. Die zweiwöchige Aktion wurde vom Landeskriminalamt (LKA) Berlin koordiniert und zielte darauf ab, Netzwerke der Betrüger zu zerschlagen und weitere Taten zu verhindern.

Bundesweit wurden 20 Personen, die an verschiedenen Betrugsdelikten beteiligt waren, auf frischer Tat festgenommen. Täglich waren rund 1.000 Einsatzkräfte beteiligt, wodurch insgesamt 391 Enkeltricktaten verhindert wurden. Dabei konnte ein Gesamtschaden von etwa 5 Millionen Euro abgewendet werden.

Beteiligung Sachsens

Auch die Polizeidirektionen des Freistaates Sachsen waren mit Beamtinnen und Beamten der Kriminalpolizeiinspektionen sowie operativen Kräften beteiligt. Die Koordination im Freistaat übernahm das LKA Sachsen. Insgesamt wurden im Aktionszeitraum in Sachsen 20 Versuchshandlungen mit Geldforderungen in Höhe von insgesamt 327.000 Euro registriert. Dank der präventiven Maßnahmen kam es zu keinem gemeldeten Vermögensschaden bei den Betroffenen.

Beispiele aus Sachsen

  1. Fall Chemnitz: Eine Täterin gab sich telefonisch als Polizistin aus und behauptete, die Tochter der Geschädigten habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Es wurde eine Kaution von 50.000 Euro gefordert.

  2. Fall mit ähnlichem Muster: Eine Anruferin gab ebenfalls vor, Polizistin zu sein, und behauptete, die Tochter des Geschädigten habe einen Unfall verursacht. Hier forderte sie 35.000 Euro. Auffällig war, dass in beiden Fällen die Geschädigten denselben Nachnamen trugen und die Anrufe von derselben Nummer ausgingen. Ermittlungen zeigen, dass die Betrüger systematisch Telefonnummern aus Telefonbüchern kontaktieren.

Prävention in Sachsen

Um die Bevölkerung, insbesondere ältere Menschen, besser vor solchen Betrugsmaschen zu schützen, hat die Polizei Sachsen die landesweite Präventionskampagne „HÖR‘ GENAU HIN! TELEFONBETRUG kann jeden treffen“ gestartet. Die Kampagne informiert über typische Vorgehensweisen der Täter und gibt Tipps, wie man sich vor Betrug schützen kann.

Der Erfolg des Einsatzes zeigt, wie wichtig internationale Zusammenarbeit und gezielte Präventionsarbeit sind, um Betrügern das Handwerk zu legen.