Laußnitz/Ottendorf-Okrilla – Illegale Techno-Partys in der Laußnitzer Heide sorgen seit Jahren für Unmut bei Anwohnern – und beschäftigen regelmäßig die Polizei. Nach Angaben der Polizeidirektion Görlitz kommt es vor allem in den wärmeren Monaten immer wieder zu nächtlichen Veranstaltungen im Waldgebiet zwischen Laußnitz und Ottendorf-Okrilla.
Am vergangenen Wochenende eskalierte die Lage: Einsatzkräfte lösten am Sonntagmorgen zwei nicht genehmigte Partys mit insgesamt rund 200 Teilnehmern auf. Kurz darauf wurde unweit der Veranstaltungsorte die Leiche einer 21-jährigen Frau entdeckt. Die junge Frau wies Stichverletzungen auf. Die Mordkommission ermittelt wegen Totschlags – ein 16-jähriger Tatverdächtiger wurde festgenommen. Ob ein direkter Zusammenhang zwischen der Feier und der Tat besteht, wird derzeit geprüft.
Die Polizei kennt das Problem seit Jahren: Die Partys werden nicht angemeldet und finden meist versteckt im Wald statt. Erst durch Hinweise von Anwohnern oder zufällige Entdeckungen stoßen Beamte auf die Veranstaltungen. Laut Polizeisprecherin sei es schwer, die Feiern im Vorfeld zu verhindern. Die Topografie und dichte Vegetation machen es insbesondere nachts schwierig, Lärmquellen zu orten.
Die Teilnehmer der Techno-Partys reisen meist aus Dresden und den umliegenden Landkreisen an – häufig motorisiert. Die Größe der Feiern variiert stark: von kleinen Gruppen mit einfacher Musikanlage bis hin zu professionell ausgerüsteten Events mit mobiler Technik.
Anwohner beschweren sich regelmäßig über Ruhestörungen, konkrete Einsatzstatistiken liegen jedoch nicht vor. Kommt es zum Einsatz, erteilt die Polizei Platzverweise und Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten – oder beendet die Veranstaltungen vollständig.
Die Ermittlungen im aktuellen Fall laufen weiter. Die Polizei ruft mögliche Zeugen auf, sich unter Tel. 03581 468 5000 bei der Polizeidirektion Görlitz oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.