Chemnitz/Döbeln - Der Fall Valeriia beschäftigte Wochenlang die Stadt Döbeln. Mit einem Großaufgebot suchte die Polizei das kleine Mädchen, welches als vermisst gemeldet wurde. Nach über einer Woche wurde das Mädchen tot im Wald aufgefunden. Bei der Aufklärung des Falls muss sich nun auch die Schule verantworten.
Im Fall der tragisch getöteten Neunjährigen Valeriia aus Döbeln bei Chemnitz hat sich eine wichtige Frage geklärt: Am Tag ihres Verschwindens wurde ihre Abwesenheit aufgrund eines Versäumnisses in der Grundschule nicht den Eltern gemeldet.
Eine Sprecherin des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB) in Chemnitz bestätigte, dass das Fehlen des Kindes nicht ans Sekretariat gemeldet wurde. Dies wurde jedoch nicht als absichtliches Versäumnis, sondern als Ergebnis des hektischen Schulalltags bewertet.
"Im konkreten Fall lagen Umstände vor, die, wenn überhaupt, auf eine geringe Schuld hindeuten."
Valeriia, die 2022 zusammen mit ihrer Mutter aus der Ukraine geflüchtet war, machte sich am 3. Juni auf den Weg zur Schule, kam jedoch nie dort an.
Eine groß angelegte Suche mit Hunderten Polizisten sowie Einsatz von Hubschraubern, Drohnen, Tauchern und Spezialhunden folgte, bis das Mädchen nach gut einer Woche tot in einem Wald gefunden wurde.
Ein Tatverdächtiger aus der Republik Moldau wurde in Prag festgenommen und steht unter dem Verdacht des Totschlags und Mordes. Ein Auslieferungsersuchen wurde gestellt, über das noch nicht entschieden wurde.
Die Staatsanwaltschaft Chemnitz ermittelt weiterhin, wobei Motiv und Hintergrund des Verbrechens noch unklar sind. Valeriia wurde unterdessen in ihrer Heimatstadt Pawlohrad in der Ostukraine beigesetzt.