Sa., 18.01.2025 , 10:21 Uhr

Leipzig

Leipzigs Fake-Plakate: Täter enthüllt

Die Fake-Plakate in Leipzig, die angebliche Bauprojekte wie Parkplätze im Lene-Voigt-Park ankündigten, sorgten für großes Aufsehen. Zwei junge Männer gaben sich nun als Urheber zu erkennen.

Leipzig - Das Rätsel um die gefälschten Plakate, die Anfang des Jahres in Leipzig für Wirbel sorgten, ist endlich gelöst – zumindest teilweise. Zwei junge Männer, die anonym bleiben wollen, haben sich gegenüber der Leipziger Volkszeitung als die Initiatoren der Aktion geoutet. Die täuschend echt gestalteten Transparente, die unter anderem eine angebliche Versiegelung des Lene-Voigt-Parks und den Bau von Luxuswohnungen an der Eisenbahnstraße ankündigten, hatten sowohl Verwirrung als auch Empörung ausgelöst - und das bundesweit. Sogar die Tagesschau und der Stern berichteten darüber.

Die Stadt Leipzig hatte die professionell angebrachten Plakate, auf denen sogar das Stadtwappen zu sehen war, schnell entfernen lassen und klargestellt: Die Bauprojekte sind frei erfunden, die Plakate illegal. Dennoch blieb die Frage, wer hinter der aufsehenerregenden Aktion steckt – bis jetzt.

Die Männer haben nun ihre Beweggründe gegenüber der Leipziger Volkszeitung erklärt. Mit Mitte bis Ende 20 sind sie beruflich sowohl handwerklich als auch kreativ unterwegs. Ihre Botschaft: mehr Aufmerksamkeit für die Zukunft des öffentlichen Raums und die Rolle der Bürgerbeteiligung. Treffpunkt für das Gespräch war der Lene-Voigt-Park, genau dort, wo eines der Plakate Anfang des Jahres ursprünglich stand. Es hatte für 239 Parkplätze "mit moderner Ausstattung" geworben und dabei ein düsteres Bild für den beliebten Lene-Voigt-Park gezeichnet: kaum Grün, dafür Beton, Autos und Parkplätze.

Obwohl die Aktion für Aufmerksamkeit sorgte, könnte sie rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Beispielsweise wegen der unerlaubten Nutzung des Leipziger Stadtwappens und der illegalen Aufstellung. Doch eins steht fest: Die beiden Initiatoren haben Leipzig zum Nachdenken gebracht – über Stadtplanung, Engagement und die Grenzen kreativer Protestformen.



Foto: Archiv