Dresden. Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen vier nigerianische Staatsbürger im Alter von 24 bis 27 Jahren erhoben. Der Vorwurf: Beihilfe zum banden- und gewerbsmäßigen Betrug in bis zu acht Fällen. Die Anklage richtet sich an die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Dresden.
Im Zentrum der Ermittlungen steht ein sogenannter „Love-Scam“ – also ein Betrugsmodell, bei dem Täter über Online-Dating-Plattformen und soziale Netzwerke gezielt emotionale Beziehungen zu Opfern vortäuschen, um diese zu Geldzahlungen zu bewegen. Die Täter nutzen dabei frei erfundene Lebensgeschichten und suggerieren eine ernsthafte Partnerschaft mit dem Ziel gemeinsamer Zukunftspläne.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen sich die vier Männer spätestens im September 2020 mit weiteren, teils noch nicht identifizierten Mittätern zu einer Betrugsbande zusammengeschlossen haben. Gemeinsam organisierten sie demnach unter anderem die Eröffnung zahlreicher Bankkonten in Deutschland und weiteren europäischen Ländern.
Diese Konten wurden genutzt, um Geldbeträge der betrogenen Opfer zu empfangen. Nach bisherigen Erkenntnissen flossen auf diesem Weg über 400.000 Euro – von mehr als 100 Geschädigten, darunter drei aus Dresden.
Die vier Beschuldigten wurden zwischen Juni und September 2024 festgenommen und befinden sich seither in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft sind sie nicht vorbestraft. Einige von ihnen haben sich zu den Tatvorwürfen geäußert.
Nun liegt es beim Landgericht Dresden, über die Eröffnung des Hauptverfahrens zu entscheiden. Ein Termin für die Hauptverhandlung steht noch aus.