Do., 04.07.2024 , 14:13 Uhr

Streit um Serien-Titel "In aller Freundschaft" im Wahlkampf

MDR gegen die Linke: Wo die Freundschaft endet

Leipzig - Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat rechtliche Schritte gegen die sächsische Linke eingeleitet. Anlass ist ein Wahlplakat der Partei mit der Aufschrift "In aller Freundschaft: Jede Klinik zählt", das in Teilen den Titel der beliebten Arztserie des MDR trägt.

Der Sender bestätigte, dass eine Unterlassungserklärung an die Partei verschickt wurde, da der Titel der Serie urheberrechtlich geschützt sei.

Die Linke reagierte mit Unverständnis auf das Vorgehen des MDR. Die Partei sieht das Plakat als Botschaft gegen die Schließung weiterer Krankenhäuser vor der Landtagswahl am 1. September. Lars Kleba, Landesgeschäftsführer und Wahlkampfleiter der Linken, behauptet:

"Es verwundert uns, dass der MDR auf diese Weise gegen eine politische Partei in Sachsen vorgeht. Fernsehserien und Wahlkampf sind zwei Paar Schuhe, und die Formulierung ‚In aller Freundschaft‘ ist auch abseits des Serientitels im Alltag gebräuchlich."

Man wolle die Angelegenheit juristisch prüfen lassen, da aus Sicht der Partei nicht der Eindruck entstehe, dass der MDR die Linke im Wahlkampf unterstütze.

Die Arztserie "In aller Freundschaft" läuft seit über 25 Jahren beim MDR und hat eine große Fangemeinde. Die Serie, die inzwischen mehr als 1000 Folgen zählt, spielt in der fiktiven "Sachsenklinik" und erfreut sich stetiger Beliebtheit. Der MDR organisiert sogar Fanfeste rund um die Serie. (mit dpa)