Chemnitz- Nach einer tödlichen Messerattacke am Karl-Marx-Denkmal in Chemnitz hat ein 42-jähriger Mann vor Gericht die Tat gestanden. Über seinen Anwalt ließ der aus Afghanistan stammende Angeklagte erklären, dass er den Tod seines Landsmannes zutiefst bereue.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord vor. Seit Mittwoch verhandelt das Landgericht Chemnitz den Fall. Laut Anklage soll der Mann am frühen Morgen des 30. November 2024 nach einem Streit ein Treffen mit einem Bekannten vereinbart haben – mit dem Ziel, den Konflikt gewaltsam zu klären. Dafür soll er ein Küchenmesser mitgebracht haben. Als ein unbeteiligter Dritter versuchte einzugreifen, habe der Angeklagte ihm gezielt in den Kopf gestochen. Das Opfer erlag wenige Tage später seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus. Anschließend soll der 42-Jährige auch auf seinen eigentlichen Kontrahenten losgegangen sein, der jedoch fliehen konnte.
Staatsanwalt Carsten Schönfeld wirft dem Mann vor, einen Menschen getötet zu haben, um eine weitere Straftat zu ermöglichen. Nach der Tat flüchtete der Beschuldigte zunächst, stellte sich jedoch später in Nordrhein-Westfalen der Polizei. Vor Gericht ließ er mitteilen, er habe vor dem Angriff in einer Shishabar Alkohol konsumiert und sei durch wiederholte Beleidigungen in Rage geraten. Am Tatort sei er selbst angegriffen worden und habe sich mit dem Messer lediglich verteidigt. Fragen des Gerichts beantwortete er nicht.Für das Verfahren sind bislang vier weitere Verhandlungstage bis Ende Juni angesetzt.