Fr., 21.11.2025 , 22:20 Uhr

Wenn die Macher des Projektes auf die Bühne bitten, entsteht etwas, das weit über Musik hinausgeht.

7. Chemnitzer Traumkonzert: Wenn Inklusion gelebt wird

Chemnitz- Es gibt Abende, die kann man nicht erklären – man muss sie erleben. Wenn Profimusiker und junge Talente mit und ohne Einschränkungen gemeinsam auf die Bühne treten, entsteht ein Zauber, der selbst gestandenen Reportern die Sprache verschlägt. In der Kulturhauptstadt laufen aktuell die Proben für das sogenannte Traumkonzert. Ein Projekt, das beweist: Musik kann Grenzen sprengen – und Herzen öffnen.

Wenn die Macher des Traumkonzertes auf die Bühne bitten, entsteht etwas, das weit über Musik hinausgeht. Es entsteht ein Gefühl. Gemeinschaft. Gänsehaut. In seiner siebten Auflage bleibt das Projekt seinen Wurzeln treu und bringt am 24. November Künstler wie die Robert-Schumann-Philharmonie gemeinsam mit jüngeren Musikern und Menschen mit Einschränkungen auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Das Projekt entstand 2012 aus einer ähnlichen Veranstaltung – damals noch an weniger prominentem Standort und mit überschaubarem Publikum.

Der Auftakt war ein voller Erfolg. Und so wurde das womöglich inklusivste Konzert im Zweijahres-Takt fester Bestandteil des Spielplans der Stadthalle Chemnitz. Einer der Teilnehmenden ist Fabian Bartsch. Er ist Teil des Gebärdenchors der Georg-Götz-Förderschule. Der Schüler steht bereits zum zweiten Mal auf der Bühne. Das Projekt findet er super. Nur mit der Aufregung habe er ein wenig zu kämpfen – zumindest bis die ersten Takte gespielt werden. Das liege womöglich auch an der einen oder anderen Textschwäche. Aber dafür sei schließlich die Probe da – und bis zum Startschuss bleibe fürs Auswendiglernen noch genügend Zeit. Und wenn nicht alles perfekt läuft, sei das auch nicht so wild – oder besser gesagt: Teil des Projektes. Zumindest, wenn man Konrad Wecke, Solotrompeter der Robert-Schumann-Philharmonie, fragt. Der Reiz des Traumkonzertes sei für ihn gerade das Unplanbare, das sich aus dieser besonderen Konstellation ergebe.

Für Petra Liebetrau ist das Traumkonzert aus einem weiteren Grund einzigartig: Es mache Inklusion sichtbar und zeige, dass Einschränkungen auch auf einer Bühne kein Hindernis sein müssen. Und das, was hier geschaffen werde, sorge nicht nur bei den Jüngeren für Stolz – auch Erwachsene könnten aus dem Projekt noch etwas lernen. Schon die Probe in der Turnhalle des Terra-Nova-Campus ließ unserem Reporter warm ums Herz werden – ein Vorgeschmack auf das, was das Publikum am Montag um 19.00 Uhr in der Stadthalle Chemnitz erwartet. Im Vorverkauf sind noch Karten für das Konzert verfügbar.