Dresden- Altkanzlerin Angela Merkel ist zurück auf der öffentlichen Bühne – diesmal nicht als Regierungschefin, sondern als Buchautorin. Bei einem Besuch in Dresden am Montag traf Sie auf großes Interesse, aber auch auf Widerstand. Denn begleitet wurde der Termin von teils lautstarken Protesten.
Altkanzlerin Angela Merkel hat am Montag die sächsische Landeshauptstadt besucht. Nach einer Autogrammstunde in einer Dresdner Thalia-Buchhandlung las sie am Nachmittag im Deutschen Hygienemuseum aus ihrem Buch „Freiheit“. In dem Werk reflektiert Merkel über politische Entscheidungen, persönliche Erfahrungen und den Zustand der Demokratie in Deutschland. Der Besuch wurde von Protesten begleitet. Zwei Demonstrationen richteten sich unter dem Motto „Freiheit ohne Merkel“ und „Wir haben nichts vergessen“ gegen den Auftritt der Altkanzlerin. An den Versammlungen nahmen unter anderem auch rechte und rechtsextreme Gruppierungen teil. In einem der Protestzüge war ein Block jugendlicher Demonstrierender zu sehen. Ein Teilnehmer trug ein sichtbares Tattoo mit dem Konterfei Adolf Hitlers, das nur teilweise durch einen Zensurbalken verdeckt war. Ein anderer Teilnehmer schwenkte eine Fahne der ehemaligen Sowjetunion. Vor dem Hygienemuseum war die Polizei mit einem größeren Aufgebot im Einsatz. Während der Proteste kam es zu lautstarken Redebeiträgen, vereinzelt auch zu Zwischenfällen. In einem Fall leitete die Polizei eine Maßnahme gegen einen Demonstranten ein. Er soll ein T-Shirt mit einer verbotenen Siegrune getragen haben. Etwa 50 Personen beteiligten sich an einem Gegenprotest, der aus dem linken Spektrum angemeldet wurde. Die Veranstaltung verlief nach Angaben der Polizei ohne größere Zwischenfälle.