Bereits im Juli hatte die Hochschulleitung erklärt, dass die Universität Leipzig vor erheblichen finanziellen Herausforderungen steht. Rektorin Prof. Eva Inés Obergfell bestätigte: „Die Universität Leipzig muss in den nächsten Jahren rund 16 Millionen Euro einsparen. Das stellt uns an der Universität vor enorme Herausforderungen.“
Organisiert wurde die Kundgebung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unterstützt durch die Gewerkschaft ver.di. Ursprünglich sollte die Veranstaltung in einem Hörsaal stattfinden – nach Angaben der Organisatoren sei sie jedoch nach Auseinandersetzungen mit der Hochschulleitung kurzfristig ins Freie verlegt worden.
Dort machten Beschäftigte und Studierende ihre Sorgen deutlich: Unsicherheit durch befristete Verträge, drohende Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen und die Angst vor Qualitätsverlust in der Lehre.
Eine wissenschaftliche Hilfskraft berichtete: „Ich war von 2023 bis 2024 zwei Jahre angestellt, dann lief Ende Dezember mein Vertrag aus und wurde nicht verlängert. Heute bin ich arbeitslos und promoviere.“
Auch die Lehre leide, wenn weniger Personal immer mehr Studierende betreuen müsse, hieß es.
Von Seiten der Universitätsleitung kommen dagegen beruhigende Worte. „Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Und wir setzen alles daran, dass die Qualität der Lehre erhalten bleibt“, betonte Rektorin Obergfell.
Gleichzeitig kündigte sie jedoch strukturelle Veränderungen an, etwa durch altersbedingte Ruhestände oder organisatorische Anpassungen. Für das Wintersemester 2025/26 sei der Lehrbetrieb laut Hochschulleitung gesichert. Jede Studentin und jeder Student könne das Studium planmäßig fortsetzen.
Wie sich die Sparmaßnahmen langfristig auf Forschung und Lehre auswirken werden, bleibt unklar. Beschäftigte und Studierende fordern mehr Planungssicherheit – und vor allem zusätzliche Ressourcen. „Wir brauchen seit Jahren eigentlich mehr Ressourcen, nicht weniger“, fasste eine Beschäftigte zusammen.