Chemnitz- In Sachsens Schulen wächst die Sorge: Die sogenannten Schulassistenzen könnten Sparmaßnahmen zum Opfer fallen. Dabei entlasten sie Lehrkräfte und stärken Schüler – gerade dort, wo Unterstützung am dringendsten gebraucht wird. In der Chemnitzer Kooperationsschule will man das nicht so einfach hinnehmen und kämpft um den Erhalt der Stellen. Ob das gelingen kann, scheint allerdings ungewiss.
Die zähen Haushaltsverhandlungen im Freistaat sorgen für Unmut. Vor allem die geplanten Kürzungen im sozialen Bereich führen zu Verunsicherung bei den Betroffenen. Zumal noch nicht final festzustehen scheint, wo genau der Rotstift angesetzt wird – klar ist nur: Es muss gespart werden. Und das womöglich auch an Sachsens Schulen. Genauer gesagt: bei den Schulassistenzen. Diese wurden 2018 eingeführt und unterstützen seitdem die Lehrkräfte – im Unterricht, bei Engpässen im Stundenplan, bei der Inklusion sowie bei Problemen außerhalb des Lehrstoffs. Doch genau diese Hilfe steht nun zur Debatte. Nicole Klug und Sebastian Behr arbeiten als Schulassistenzen an der Kooperationsschule Chemnitz. Aus Sicht der gelernten Erzieher würde ein Wegfall ihrer Stellen vor allem die individuelle Betreuung gefährden. Die verbleibenden Lehrkräfte könnten kaum noch auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen. Und wer nicht mitkomme, bleibe auf der Strecke. Aus der aktuellen Situation ergibt sich noch ein weiteres Problem: Falls die Schulassistenzen doch noch im künftigen Haushalt berücksichtigt werden, könnte die Zusage zu spät kommen. Die Kündigungen wären bereits wirksam, und man müsste neues Personal finden – das sich erst eine Vertrauensbasis zu den Schülerinnen und Schülern erarbeiten müsste. Katrin Jeschorek, Schulleiterin der Kooperationsschule Chemnitz, berichtet, man habe alles getan, um die Stellen zu retten. Auf einen Brief habe sie zwar eine Antwort erhalten, konkrete Zusagen blieben jedoch aus. Allerdings sei dem Ministerium bewusst, in welchem sensiblen Bereich Einschnitte drohen.