Chemnitz- Die aktuelle Ausstellung in den Kunstsammlungen Chemnitz ist dem Künstler Frank Maibier und seinen Arbeiten aus den vergangenen 30 Jahren gewidmet. Teil der Schau ist neben Papierfaltungen, Holzobjekten, einem Elefanten namens EWA oder Zeichen- und Schriftexperimenten auch eine Installation aus Metallgittern. Letztere trägt den Titel der Ausstellung "tritt.tratt".

Alle Werke haben eines gemeinsam: Sie zeigen Maibiers Experimentieren mit Materialien, Klängen und Zeichen und wie daraus immer wieder neue, überraschende Formen und eigene Sprach- und Klangwelten entstehen.

Entwickelt hat die Ausstellung eine Nachwuchskuratorin. Gemeinsam mit dem in Werneuchen bei Berlin geborenen Künstler bereitete Shao-Min Sun die Ausstellung ein halbes Jahr lang vor. Für sie ist es die erste Ausstellung, die sie selbstständig kuratierte.
Über Instagram nahm die junge Kuratorin Kontakt zu Maibier auf. Bei der Auswahl der Arbeiten hatte Sun die Qual der Wahl. Bei der Vorbereitung der Ausstellung musste sie viele Entscheidungen treffen – vor allem bei der Frage, welche Arbeiten von Frank Maibier in welchem Raum präsentiert werden. Eine bestimmte Skulptur stellte sie dabei besonders vor Herausforderungen... .

Der Titel "tritt tratt" ist eine lautmalerische Erfindung von Frank Maibier und erinnert an Geräusche, die entstehen, wenn er Metallgitter verbiegt oder darüber hinwegtritt. Klänge und Laute sind ein zentraler Bestandteil seines Werks. Seit 1995 arbeitet Maibier mit dem Musiker Andreas Winkler im Projekt "Kanaluntersuchung" zusammen. Gemeinsam erschaffen sie experimentelle Klanglandschaften, in denen Improvisation, Gesang und Rhythmus aufeinandertreffen, verschiedene Musikstile verschmelzen und Maibiers gesungene Fantasiesprache vielschichtige, eindringliche Klangbilder erzeugt.

Auch die Generaldirektorin der Kunstsammlungen Dr. Florence Thurmes zeigt sich begeistert von der Ausstellung. Vor allem gefällt ihr der Aspekt der Regionalität und das Kunst in Chemnitz gezeigt wird. Mit "tritt.tratt" bringen Frank Maibier und Kuratorin Shao-Min Sun frischen Wind in die Kunstsammlungen: Er liefert drei Jahrzehnte voller Ideen, sie das Gespür für die perfekte Inszenierung – und zusammen sorgen sie für eine Ausstellung, die man nicht so schnell vergisst.