Chemnitz- Nach Messerattacke auf ahnungslose Passanten – Ist dieser Mann schuldunfähig? Dieser Frage geht das Landgericht Chemnitz seit Freitag nach.
Die Tatvorwürfe wiegen schwer: Der Deutsche soll im April dieses Jahres zunächst seinen Vater attackiert und anschließend vor einem Supermarkt auf eine Frau und einen Mann eingestochen haben. Weil die Opfer arg- und wehrlos waren, steht versuchter Mord im Raum. Allerdings könnte der Beschuldigte schuldunfähig sein. Deshalb handelt es sich bei dem anberaumten Termin nicht um einen gewöhnlichen Prozess, sondern um ein sogenanntes Sicherungsverfahren.
Dabei dürfe man keinen falschen Vorstellungen aufsitzen: Die Verwahrung in einer psychiatrischen Anstalt ist zwar rechtlich keine Strafe, doch die Unterbringung bringe für den Beschuldigten dennoch harte Konsequenzen mit sich. Entscheidet das Gericht nicht auf Sicherungsverwahrung muss der Mann mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe rechnen. Zwei weitere Fortsetzungstermine sind angesetzt.