Do., 22.05.2025 , 20:44 Uhr

Nordsachsen

Bundespräsident würdigt Ehrenamt in Delitzsch - zwischen Politik-Show und Bürgerdialog?

Delitzsch – Drei Tage lang besuchte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die nordsächsische Stadt und verlegte dafür sogar seinen Amtssitz von Berlin nach Delitzsch. Am letzten Tag seines Aufenthalts ehrte er zehn Sachsen für ihr ehrenamtliches Engagement. Was das für die Region bedeutet.

Bundespräsident Steinmeier verlegt Amtssitz nach Delitzsch

Vom 20. bis 22. Mai 2025 verlegte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Rahmen der Reihe „Ortszeit Deutschland“ seinen Amtssitz von Berlin nach Delitzsch, Nordsachsen. Während seines Aufenthalts stand vor allem der Austausch mit der lokalen Bevölkerung im Vordergrund. Steinmeier sprach mit den Bürgern über ihre Sorgen und die positiven Entwicklungen in der Region.

Zehn Ehrenamtliche erhalten Verdienstorden

Am letzten Tag seines Besuchs ehrte der Bundespräsident zehn Menschen aus Sachsen für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement. Sechs Männer und vier Frauen wurden mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Geehrten engagieren sich in vielfältigen Bereichen wie Integration, Bildung, Sport und dem Kampf gegen Rechtsextremismus. Zu den Ausgezeichneten gehört Enrico Nürnberger, der 2015 den Boxring Delitzsch gründete, wo er sich ehrenamtlich für Kinder- und Jugendarbeit einsetzt. Ebenso wurde Gudrun Gatzsche gewürdigt, die seit 20 Jahren unter anderem im soziokulturellen Zentrum Delitzsch aktiv ist.

Steinmeiers Aufruf zur Stärkung der Demokratie

Bundespräsident Steinmeier hob in seiner Rede die Bedeutung des Ehrenamts für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hervor. Er betonte, wie wichtig es sei, gegen Anfeindungen gegenüber Ehrenamtlichen vorzugehen: „Solche Angriffe auf die Demokratie gehen uns alle an,“ mahnte der Bundespräsident und ermutigte die Geehrten, ihre wertvolle Arbeit fortzusetzen.

Der Besuch und die Ehrungen unterstrichen die Anerkennung, die die Menschen in Nordsachsen für ihren Einsatz erfahren. Enrico Nürnberger sieht darin auch eine Chance, den Boxsport wieder mehr ins Rampenlicht zu rücken. „Es ist wichtig, dass Kinder Sport machen. Das ist das, was wir fördern möchten,“ erklärt Steinmeier weiter.

Delitzsch im Zeichen des Wandels

Delitzsch, so Steinmeier, habe wie viele Städte in Ostdeutschland große Herausforderungen gemeistert. Mit dem Optimismus der Stadt gestalten die Bürger den derzeitigen wirtschaftlichen Aufschwung und planen ein zukünftiges Forschungszentrum. Steinmeiers Besuch in Delitzsch wird als Zeichen der Wertschätzung für das Engagement und den Wandel in der Region gesehen. Die Ehrung soll nicht nur ein Moment der Anerkennung sein, sondern auch die Teilnahme am Ehrenamt in Sachsen weiterhin stärken.