Chemnitz – Leere Tische, Sorgen um die tierischen Bewohner – und eine Betreiberin, die trotzdem nicht aufgibt
Ein Café, in dem Katzen auf Streicheleinheiten warten. Der ein oder andere erinnert sich. Im Frühjahr 2023 eröffnen sie das Katzencafé Ciao Mau auf dem Chemnitzer Kaßberg. Der Start war ein voller Erfolg, die Eröffnung ein echter Publikumsmagnet. Doch gut zwei Jahre später herrscht Ernüchterung. Leere Tische, geschlossene Kasse. Warum der anfängliche Hype so drastisch nachgelassen hat, weiß auch Betreiberin Franziska Müller nicht genau.
Ihre Vermutung: in Chemnitz kennen einfach zu wenige das Café.
Zu Beginn zählten noch sechs flauschige Mitarbeiter zum Team im Eckladen am Kaßberg. Heute sind es nur noch vier. Einer von ihnen, Kater Teddy, musste abgegeben werden. Zu schüchtern für den Kaffeebetrieb zog er es vor, die Zeit lieber allein mit seiner Besitzerin zu verbringen. Auch Katze Fine hat das Café verlassen. Sie wurde von Kater Sören gemobbt. Und selbst professionelle Hilfe konnte daran nichts ändern.
Doch die Probleme der Katzen endeten damit nicht. Mobber-Kater Sören erkrankte im vergangenen Jahr am Auge und brauchte dringend eine Operation. Die Kosten konnte Franziska Müller nicht alleine stemmen. Eine Spendenaktion brachte die Wende Über 2.500 € kamen zusammen. Sogar mehr als nötig war.
Dann keimte neue Hoffnung. Mit dem Kulturhauptstadtjahr 2025 rechneten viele mit einem großen Gästeansturm. Auch Franziska hoffte auf volle Tische. Doch die Realität sieht anders aus. Zwar kommen mehr nationale Besucher nach Chemnitz, doch die großen Veranstaltungen vom Kosmoswochenende bis hin zum Hutfestival ziehen das Publikum eher in die Innenstadt. Für das Katzencafé am Kaßberg bleibt da oft wenig übrig. Und dennoch Trotz der Rückschläge und Hürden gibt es das Café noch immer. Das Erfolgsrezept von Franziska Müller ist dabei simpel Weitermachen, durchhalten und kämpfen.