Mo., 17.02.2025 , 19:17 Uhr

Leipzig

Demo gegen Rechtsextremismus und für Vielfalt

Leipzig - Über 1000 Menschen versammelten sich auf dem Wilhelm-Neustadt-Platz. Ihr Ziel: ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und für eine offene Gesellschaft setzen. Die Veranstaltung steht im Kontext eines bundesweiten Aktionstags.

Leipg - CSD-Demo kurz vor der Bundestagswahl

Demonstration in Leipzig: Ein starkes Zeichen für Toleranz und Vielfalt


Am 15. Februar 2025 zogen in Leipzig rund 1000 Menschen über den Wilhelm-Leuschner-Platz, um gegen Rechtsextremismus und für die Rechte von Minderheiten zu demonstrieren. Diese Veranstaltung ist Teil eines bundesweiten Aktionstags, organisiert von Christopher Street Day (CSD)-Vereinen, die üblicherweise bunte Sommerparaden ausrichten. Doch diesmal ging es im Winter kurz vor der Bundestagswahl um ernste gesellschaftspolitische Anliegen.

Warum die Demo jetzt besonders wichtig ist
Jasmin Gräwel, Sprecherin des Leipziger CSD-Vereins, betont die Bedeutung des Engagements angesichts des zunehmenden Rechtsextremismus in Deutschland: "Die Gesellschaft entwickelt sich nach rechts, es werden rechtspopulistische Parteien immer stärker“, erklärt sie. Die Demonstrierenden fordern eine offene Gesellschaft und Gleichberechtigung für alle, insbesondere für queere Menschen, Menschen mit Behinderungen und People of Color.

Herausforderungen im Alltag und politische Forderungen
Demonstrationsteilnehmer wie Vanessa Mannteufel äußern ihre Sorge über die aktuelle politische Lage. Mannteufel, die sich selbst als Transgender bezeichnet, kritisierte Versuche, das neue Selbstbestimmungsgesetz abzuschaffen. "Ich fände es jetzt schade, wenn das Selbstbestimmungsgesetz komplett abgeschafft werden sollte", so Mannteufel. Die Teilnehmer berichten von einem raueren gesellschaftlichen Klima, das sich in Diskriminierungen und Anfeindungen äußert.

Politische Rahmenbedingungen und gesellschaftlicher Rückschritt
Der Wahlkampf zur Bundestagswahl 2025 ist von teils diskriminierenden Tönen geprägt. Besonders die AfD fällt durch Wahlflyer in Form von "Abschiebetickets" und die Forderung nach Abschaffung des Selbstbestimmungsgesetzes auf. CDU und CSU stellen in ihrem Wahlprogramm dazu ebenfalls kritische Positionen dar.

Ob und wie die Rechte queerer Menschen in den kommenden politischen Debatten und der Bundestagswahl Berücksichtigung finden werden, bleibt laut der Demonstranten abzuwarten. "Wir hoffen natürlich, dass immer Menschen da sind, die uns unterstützen. Aus der Community, aber auch darüber hinaus", betont Jasmin Gräwel, Sprecherin des Leipziger CSD-Vereins. Die Veranstaltung geht als wichtiger Weckruf gegen gesellschaftlichen Rückschritt in die Geschichte ein.