Das Konzept „Der Frei-Day“, entwickelt von Reformpädagogin Margret Rasfeld, setzt genau da an: Kinder wählen ihre Themen selbst – ob Klimaschutz, Artenvielfalt oder Gesundheit – und entwickeln daraus eigene Projekte. Manche arbeiten im Pflegeheim, andere erforschen alte Heilpflanzen oder gestalten ihre Schule nachhaltiger.
„Die Kinder sind kognitiv überfrachtet und abgeschnitten von Herz und Körper“, sagt Rasfeld. „Wenn wir sie mit der Hand arbeiten lassen, begreifen sie auch die Welt besser.“
Auch Kinder, die noch nicht gut Deutsch sprechen, können mitmachen – durch Zeichnungen, gemeinsame Aktionen oder eigene Erfahrungen aus ihrer Heimat.
Doch moderne Bildung stößt oft auf alte Strukturen. In Sachsen etwa fehlen Lehrkräfte, und Unterricht fällt aus. „Wir brauchen mehr Freiraum für Schulen, Neues auszuprobieren“, heißt es aus dem Kultusministerium.
Rasfelds neues Konzept heißt „Herzfeld“: Lernen mit Begeisterung statt Angst. Verantwortung übernehmen, statt Arbeitsblätter ausfüllen. „Bildung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagt sie. „Es reicht nicht, nur zuzuschauen – wir müssen aktiv werden.“