Dresden - Die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft Dresden, kurz EWG, hat ihre Neubaupläne vorerst auf Eis gelegt. Der Grund: Hohe Baukosten und fehlende Fördermittel machen wirtschaftliche Neubauten unmöglich, wenn dabei bezahlbarer Wohnraum entstehen soll, heißt es.
Die Kosten für Neubauten seien aufgrund strenger energetischer Anforderungen und zahlreicher Bauvorschriften immens gestiegen, erläutert Vorstand Michael Reichel. Dafür sorgen auch Faktoren wie, dass es im Jahr 1990 noch 5.000 Regelungen gab, während heute etwa 20.000 im Regelwerk stehen, deren Umsetzung auch finanziert werden muss, betont Reichel. Und so wird sich nun stattdessen auf die energetische Modernisierung und den Umbau bestehender Wohnanlagen fokussiert. Im Stadtteil Gorbitz plant die EWG umfangreiche Sanierungen von unsanierten Plattenbauten, die insgesamt 1.600 Wohnungen umfassen. Hier sollen vor allem energieeffiziente, seniorengerechte und familienfreundliche Wohnräume entstehen.
„Durch den Umbau verbessern wir nicht nur die energetische Situation unserer Gebäude, sondern bieten auch Wohnraum, der den Bedürfnissen unserer Mitglieder entspricht“
erklärt Vorstand Antje Neelmeijer. Ein Beispiel für diese Transformation ist das Gebäude an der Hainbuchenstraße, wo 180 Wohnungen grundlegend umgebaut und in 82 neue Wohneinheiten umgewandelt werden. Für diese Maßnahmen investiert die EWG insgesamt 28,7 Millionen Euro - eine Steigerung um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch auf lange Sicht werden Mietpreise wie jetzt nicht mehr ohne Förderung bzw. Zuschüsse zu bewerkstelligen sein, mahnt Antje Neelmejer.
Die EWG plant, die Modernisierungen in Gorbitz bis 2034 abzuschließen. Danach sollen ab 2027 auch Altbauten in anderen Stadtteilen wie Löbtau saniert werden. Insgesamt also gute Nachrichten, für das 70-jährige Jubiläum hätte sich die Genossenschaft sicher dennoch einen etwas entspannteren Markt gewünscht.