Di., 11.02.2025 , 15:13 Uhr

Leipzig

Farbattacke auf historisches Gebäude bei Protest gegen AfD

Leipzig – Am Samstag protestierten Kinder, Familien und die Initiative „Omas gegen Rechts“ gegen einen Auftritt der AfD. Laut Polizeiangaben wurde dabei auch das historische Gebäude, in dem die Veranstaltung stattfand, mit Farbe beschmutzt.

Proteste auf dem Naschmarkt in Leipzig

Am vergangenen Samstag versammelten sich in Leipzig zahlreiche Demonstrierende auf dem Naschmarkt, um gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD zu protestieren. Rund 1.000 Menschen, darunter Familien, junge Aktivisten und Vertreterinnen der Initiative „Omas gegen Rechts“, zeigten ihren Unmut über das Treffen des sächsischen AfD-Ko-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla.

Zwischenfall bei überwiegend friedlichen Protesten

Die Stimmung war überwiegend friedlich, untermalt von Slogans wie „Ganz Leipzig hasst die AfD“ und „Nationalismus raus aus den Köpfen“. Doch gegen Mittag kam es zu einem Zwischenfall, als Gegendemonstrierende versuchten, die Zufahrt zur alten Handelsbörse zu blockieren. Einsatzkräfte der Polizei schritten ein und setzten Pfefferspray ein, um die Situation zu klären. Ein 17-Jähriger wurde festgesetzt, da er laut Polizeibericht einen roten Fahrbeutel auf die Fassade des historischen Gebäudes geworfen hatte. Gegen ihn wird nun ermittelt.

Kritik an der Wahl des Veranstaltungsortes

Die Wahl der alten Handelsbörse als Veranstaltungsort sorgte für erheblichen Unmut. Das Gebäude, unter der Verwaltung des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig, wurde nach Veranstaltungsende scharf kritisiert. In einer Stellungnahme erklärte das Museum, dass man mehrfach gegen solche Veranstaltungen Stellung bezogen habe, jedoch an die Vorgaben und das Neutralitätsgebot der öffentlichen Verwaltung gebunden sei. Gleichzeitig betonte das Museum seine Unterstützung einer offenen politischen Debattenkultur.

Geplante Änderungen der Satzung des Museums

Als Reaktion auf die Kritik plant das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig nun, seine Satzung anzupassen. Ziel sei es, den historischen Ort verstärkt als Raum für Bildung, Kultur und Begegnung zu nutzen und ähnliche umstrittene Veranstaltungen in der Zukunft auszuschließen.