Viele sächsische Kommunen in Sachsen stehen finanziell unter Druck: Steigende Energiepreise und hohe Personalkosten treffen auf ohnehin angespannte Haushalte. Und doch halten Kommunen an kostenintensiver Infrastruktur wie Freibädern fest – selbst dann, wenn diese nicht nur als Sportstätten, sondern als Orte der Naherholung betrieben werden. Auch in der Kleinstadt Taucha bei Leipzig möchte man trotz Sparkurs nicht auf das 2007 umfassend sanierte Freibad verzichten. Warum – und wie die Stadt die jährlichen Verluste des Freibades rechtfertigt – hat sich unser Reporter Jonas Juckeland vor Ort angesehen. Mehr dazu – im Video.
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Taucha – Im sächsischen Taucha bei Leipzig steht das Parthebad im Fokus. Wie Bürgermeister Tobias Meier erklärt, schiebt die Stadt notwendige Investitionen auf, um das Freibad als Bestandteil der lokalen Gemeinschaft zu erhalten. „Uns als Stadt und dem Stadtrat ist es wichtig, dieses Bad weiterhin den Bürgerinnen und Bürgern anzubieten“, erklärt Meier.
Warum investiert Taucha weiterhin in das Parteibad?
Das im Besitz der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WOTA befindliche Freibad erfreut sich großer Beliebtheit und zählt jährlich etwa 40.000 Besucher. Schwimmmeister Chris Franke hebt die Bedeutung des Bades als Ort der Begegnung hervor und engagiert sich mit seinem Team auch über die reine Aufsicht hinaus: „Wir tun da auch sehr, sehr viel selber dafür, dass das Bad so gepflegt aussieht“, sagt Franke. Doch der für viele unverzichtbare Badespaß hat seinen Preis. Jährlich subventioniert die Stadt das defizitäre Bad mit bis zu 100.000 Euro. Ein kostendeckender Eintrittspreis wäre für viele Besucher unerschwinglich.
Kreative Lösungsansätze angestrebt
Die Stadtverwaltung setzt auf kreative Maßnahmen, um das finanzielle Defizit zu senken. Neben Spaßeinlagen des als „tanzender Schwimmmeister“ bekannten Franke am Beckenrand, erwägt die Stadt, das Bad für Events wie Hochzeiten zu vermieten, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Das Streben der Stadt, Tauchas Bad als historischen und sozialen Ankerpunkt zu bewahren, bleibt trotz finanzieller Engpässe bestehen.