Chemnitz- Im März 2024 wurde ein vermögender Chemnitzer Herzspezialist ermordet. Am Montag endete der Prozess gegen seine Witwe und zwei Komplizen mit einer Verurteilung wegen Mordes. Nach Ansicht der Richter handelten sie aus Habgier. Die Angeklagten hatten auf Freispruch plädiert.
Nach Überzeugung des Gerichts hatten sie sich bereits zuvor an Devisen und Gold aus dem Tresor des Multimillionärs bedient. Als diese Geldquelle versiegte, übergab die Witwe im März 2024 ihren Helfern den Schlüssel zur Wohnung des Arztes und begab sich in ihre eigene Wohnung. Den 69-Jährigen hatte sie erst im Jahr zuvor geheiratet. Daraufhin überraschten die Täter den Kardiologen im Schlaf. Laut Gericht wurde er mit mehreren Messerstichen in Hals und Rücken verletzt und schlussendlich wohl mit einem Bolzenschussgerät getötet.
Anhand der Fitnessuhr des Getöteten konnten die Ermittler den Tathergang über die Pulsdaten rekonstruieren. Der Todeskampf des Kardiologen soll mehr als eine Stunde gedauert haben. Durch die Ermordung ihres Ehemannes wollte die Witwe aus Sicht der Anklage an dessen Erbe gelangen. Daraus sollten auch ihre beiden Helfer entlohnt werden.
Obwohl nur zwei der Angeklagten am Tatort gewesen sein sollen, kam für die Witwe aus Sicht der Staatsanwaltschaft keine bloße Beihilfe zum Mord in Betracht. Denn die Ermittler sahen in ihr die eigentliche Drahtzieherin im Hintergrund.
Das Urteil besitzt noch keine Rechtskraft. Es wird davon ausgegangen, dass die Witwe des Getöteten Revision einlegen wird. Bleibt das Urteil bestehen, bedeutet das für das Trio lebenslange Haft, die frühestens nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden kann. (mit dpa)