Mi., 17.12.2025 , 15:48 Uhr

Schnelle Hilfe bei früher Grippewelle?

Grippeschutzimpfung in der Apotheke

Die Grippewelle hat in diesem Winter früher begonnen als in den vergangenen Jahren. Das zeigt sich nicht nur in den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts, sondern auch ganz konkret im Alltag vieler Apotheken.

Wir haben viele Patienten, die mittlerweile schon erkältet sind, um von der Grippe zu reden – also von dem Influenza-Virus.

sagt Tessa-Sarah Gutsmuth. Sie arbeitet als Apothekerin in der Sonnen-Apotheke und erlebt die Situation täglich im direkten Kontakt mit den Menschen.

Was sie beobachtet, deckt sich mit den bundesweiten Daten: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden Influenzaviren in dieser Saison bereits zwei bis drei Wochen früher nachgewiesen als üblich. Damit gilt die Grippewelle offiziell als gestartet.

Früher Beginn, hohe Belastung

Bereits Ende November waren laut RKI mehr als zehn Prozent der untersuchten Proben positiv auf Influenza. Viele Erkrankte leiden unter Fieber, Husten und starker Abgeschlagenheit. Parallel kursieren weiterhin Corona-Viren sowie klassische Erkältungserreger. Die Belastung durch Atemwegserkrankungen bleibt insgesamt hoch.

In dieser Saison steht zudem eine neue Untervariante des Influenza-A-Typs H3N2 im Fokus – die sogenannte Subklade K. Sie gilt nicht als gefährlicher als frühere Varianten, kann aber bestehende Immunität teilweise umgehen. Internationale Daten, unter anderem aus Großbritannien, deuten darauf hin, dass sich in diesem Winter mehr Menschen infizieren könnten als in anderen Jahren.

Was die Impfung leisten kann – und was nicht

Das Robert Koch-Institut betont: Eine Grippeimpfung verhindert nicht automatisch jede Ansteckung. Sie kann jedoch vor allem das Risiko für schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen wie Lungenentzündungen senken.

In der Sonnen-Apotheke werden neben Beratungen auch Corona- und Grippeschutzimpfungen durchgeführt.

Wir impfen ganz viele Patienten und ab 18 Jahren.

erklärt Apothekerin Tessa-Sarah Gutsmuth.

Dabei verweist sie auf die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, kurz STIKO. Diese empfiehlt eine Grippeschutzimpfung insbesondere für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere sowie Personen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma oder anderen Vorerkrankungen. Gleichzeitig lassen sich auch jüngere Menschen impfen, etwa wenn sie im Alltag viel Kontakt zu anderen haben.

Wie man sich schützt und ob man sich impfen lässt, bleibt eine individuelle Entscheidung. Wichtig ist dabei die Unterscheidung: Eine Erkältung verläuft meist mild und entwickelt sich schleichend. Eine Grippe beginnt oft plötzlich und deutlich stärker – häufig mit Fieber und ausgeprägter Erschöpfung.

Impfen in der Apotheke: so läuft es ab

Seit einigen Jahren dürfen Apotheken Grippeschutzimpfungen durchführen – als Ergänzung zu Arztpraxen. Auch ich lasse mich in der Sonnen-Apotheke impfen.

Den Termin buche ich kurzfristig online. Vorab erhalte ich Anamnese- und Aufklärungsbögen, in denen der Ablauf erklärt wird. Vor Ort werde ich in einen separaten Impfraum geführt, die Krankenkassenkarte wird eingelesen und ich werde über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt – etwa darüber, dass es nach der Impfung zu Fieber kommen kann. Nach dem Ausfüllen der Unterlagen geht es direkt los.

Dann wird alles desinfiziert, dann haben die Leute ihre Impfung, kleines Pflaster drauf und dann dürfen sie noch ein paar Minuten bei uns sitzen bleiben. Und dann sind wir im Endeffekt auch schon fertig.

erklärt Apothekerin Gutsmuth.

Bis der vollständige Impfschutz aufgebaut ist, vergehen in der Regel etwa zwei Wochen.

Hohe Nachfrage, teils knappe Impfstoffe

Die Nachfrage nach Grippeschutzimpfungen ist in diesem Winter hoch. Fachmedien berichten über überregionale Engpässe bei Impfstoffen, teils verbunden mit Wartezeiten.

Auch die Sonnen-Apotheke bestätigt, dass es solche Engpässe in Sachsen gibt. Als Gründe gelten geringere Vorbestellungen zu Jahresbeginn sowie die zuletzt deutlich gestiegene Nachfrage.