Fr., 19.12.2025 , 15:47 Uhr

Konjunkturanalyse 2025 zeigt steigende Insolvenzen und strukturelle Probleme

IHK: Wirtschaft unter Druck in Sachsen

Dresden: Die Industrie- und Handelskammer zieht zum Jahresende 2025 eine ernüchternde Bilanz zur wirtschaftlichen Lage in Sachsen. Laut aktueller Konjunkturanalyse bleibt das Wirtschaftswachstum rückläufig, die Arbeitslosigkeit steigt und immer mehr Unternehmen geraten in finanzielle Schwierigkeiten.

Besonders betroffen ist das verarbeitende Gewerbe. Steigende Kosten, stagnierende Umsätze und eine angespannte Auftragslage belasten viele Betriebe. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen hat sich weiter erhöht und liegt im laufenden Jahr bei nahezu 1.000 Fällen.

Neben der konjunkturellen Entwicklung verweist die IHK auf strukturelle Probleme, die die Wirtschaft zusätzlich schwächen. Ein zentrales Thema ist der Mangel an Berufsschullehrern. Der Weg in den Beruf gilt als anspruchsvoll, da sich angehende Lehrkräfte früh für das Unterrichten entscheiden müssen – oft noch vor eigener umfassender Berufserfahrung.

Aus Sicht der IHK braucht es deshalb leistungsfähige Berufsschulstandorte mit guter Erreichbarkeit und moderner Ausstattung. Eine Konzentration einzelner Standorte sei notwendig, um langfristig Qualität und Attraktivität der dualen Ausbildung zu sichern.

Um dem Lehrermangel entgegenzuwirken, unterstützt die IHK angehende Berufsschullehrer mit einem eigenen Stipendienprogramm. Studierende können dabei insgesamt bis zu 18.000 Euro erhalten. Ziel ist es, mehr Nachwuchs für den Beruf zu gewinnen.

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage sieht die IHK auch positive Ansätze, etwa bei strukturellen Projekten und der Zusammenarbeit mit der sächsischen Minderheitsregierung. Entscheidend sei nun, dass wirtschaftspolitische Reformen zügig umgesetzt werden.