Sa., 18.10.2025 , 11:11 Uhr

Internetkriminalität in Sachsen nimmt drastisch zu

Immer mehr Opfer von Cyberbetrug – so leicht tappen Menschen in die Falle

Eine falsche E-Mail vom Chef, eine erfundene Notlage oder angebliche Bankangestellte – die Tricks der Internetbetrüger werden immer ausgefeilter. Auch in Sachsen steigen die Fälle deutlich an. Sachsen Fernsehen ging der Sache auf den Grund.

Immer mehr Menschen in Sachsen werden Opfer von Internetkriminalität. Laut dem Landeskriminalamt hat sich die Zahl der Fälle seit 2019 mehr als verdoppelt. Dabei reichen die Methoden von gefälschten E-Mails über manipulierte Anrufe bis hin zu komplexen Angriffen auf ganze Unternehmen.

Eine Betroffene aus Leipzig schildert, wie sie auf eine betrügerische Mail hereinfiel: „Ich erhielt eine E-Mail von unserem Chef. Er bat um Hilfe bei einer dringenden Aufgabe und wollte über WhatsApp weiterschreiben“, erzählt sie. Erst nachdem Gutscheine im Wert von mehreren hundert Euro gekauft waren, wurde der Betrug erkannt.

Kriminalhauptkommissarin Sabine Schütz vom Landeskriminalamt Sachsen erklärt im Interview mit Sachsen Fernsehen: „Wir bezeichnen als Cybercrime alle Angriffe, die mittels Computer, Netzwerktechnik oder sonstigen technischen Geräten durchgeführt werden.“ Besonders gefährlich sei sogenanntes Phishing – gefälschte Nachrichten, mit denen Betrüger an persönliche Daten gelangen.

Ihre Tipps: starke Passwörter, regelmäßige Updates, Mehrfaktor-Authentifizierung und Backups. „Unternehmen sollten außerdem Notfallpläne haben und diese regelmäßig üben“, so Schütze weiter.

Doch selbst wenn der Schaden entstanden ist, bleibt die Spurensuche schwierig. Strafverteidiger Ulli Boldt erklärt gegenüber Sachsen Fernsehen: „Geld wiederzubekommen ist oft nahezu unmöglich. Täter nutzen die Anonymität des Internets geschickt aus.“

Die Polizei appelliert daher an alle, verdächtige Nachrichten oder Anrufe ernst zu nehmen und im Zweifel lieber einmal zu viel nachzufragen.