Do., 18.09.2025 , 15:02 Uhr

"Die Krise kann uns mal“

Jahresempfang des BVMW in Chemnitz: Netzwerken statt Sorgenfalten

Chemnitz- "Die Krise kann uns mal“ – mit diesem Motto hat der Mittelstand in Chemnitz beim Jahresempfang des BVMW ein starkes Zeichen gesetzt. Politiker, Unternehmer und Netzwerker trafen sich im Kraftverkehr – um Ideen auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

"Die Krise kann uns mal“ – als Motto eines Netzwerktreffens des Mittelstandes ist das unter den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen durchaus eine Ansage. Beim Jahresempfang des BVMW im Chemnitzer Kraftverkehr wurde diesem Slogan allerdings Leben eingehaucht. Sorgenfalten waren zumindest aus Reportersicht kaum erkennbar. Das dürfte den Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze gefreut haben. Denn aus seiner Sicht gibt es natürlich Probleme – diese müsse man aber nicht ständig betonen, sondern lösungsorientiert nach Auswegen suchen und hervorheben, was gut laufe. Dabei hat der Chemnitzer Mittelstand einen Vorteil, der auf den ersten Blick keiner zu sein scheint: Die Stadt ist kleiner als Dresden oder Leipzig, die Wege zwischen den Unternehmen sind dadurch allerdings kurz – man kennt sich. Netzwerkveranstaltungen wie der Jahresempfang des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft sollen dies noch weiter fördern. Aus Sicht von Thomas Waldheim, Geschäftsführer der Eventlocation Kraftverkehr, funktioniert das bei solchen Events hervorragend: Regelmäßig würden in entspannter Atmosphäre Geschäfte angebahnt.

Auch Mandy Jäger vom Verkehrsinstitut Chemnitz GmbH bestätigt dies. Im Alltag komme das Netzwerken manchmal zu kurz – umso wichtiger sei deshalb das Treffen als Plattform für den gegenseitigen Austausch. Zu Gast war auch Thomas Kralinski, Staatssekretär im Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Was er in seinem Grußwort mitbrachte, dürfte bei den Unternehmern der Region auf Interesse stoßen. Denn oft wird im Mittelstand über überbordende Bürokratie geklagt. Das Problem sei nicht von der Hand zu weisen – man habe sich des Themas angenommen und suche nach Lösungsmöglichkeiten.

Ein Thema, das auch Norbert Hohmann interessieren dürfte. Als Küchenchef weiß er sehr gut, was Bürokratie am Ende des Tages bedeuten kann. Und auch aus seiner Sicht braucht es Veranstaltungen wie diese – und gern noch mehr Termine. Denn sie bringen die Wirtschaft voran, auch wenn beim Netzwerken sein Essen einmal links liegen bleibt. Am Ende zeigte der Jahresempfang einmal mehr, wie wichtig Austausch und Zusammenhalt im Mittelstand sind. Gerade in herausfordernden Zeiten kann ein starkes Netzwerk Orientierung geben, neue Ideen anstoßen und gemeinsame Lösungen ermöglichen. Solche Treffen bilden die Basis fürs Netzwerken – sie schaffen Vertrauen, bringen Menschen ins Gespräch und stärken damit nicht nur die Unternehmen, sondern die gesamte Region.