Mo., 26.05.2025 , 15:48 Uhr

#SACHSENFragen

KI-Training mit unseren Daten

Meta stellt auf automatische Nutzung um. Nur noch am 26. Mai können Facebook- und Instagram-Nutzer widersprechen.

Der US-Konzern Meta, Mutterunternehmen von Facebook, Instagram und WhatsApp, plant ab dem 27. Mai 2025, öffentlich zugängliche Inhalte seiner Nutzerinnen und Nutzer für das Training seiner Künstlichen Intelligenz „Meta AI“ zu verwenden – ohne vorherige Zustimmung. Dazu zählen Posts, Fotos, Videos, Kommentare und Storys auf Facebook und Instagram.

Nur wer bis spätestens heute, dem 26. Mai, widerspricht, kann verhindern, dass bereits veröffentlichte Inhalte Teil der KI-Datenbasis werden.

Meta beruft sich auf ein „berechtigtes Interesse“ an der Nutzung dieser Daten. Datenschützer in Deutschland, allen voran die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, kritisieren das Vorgehen scharf. Sie sprechen von einem massiven Verstoß gegen europäisches Datenschutzrecht. Ein Eilantrag vor dem Oberlandesgericht Köln, um die Datenverarbeitung zu stoppen, wurde jedoch abgelehnt.

Die Verbraucherzentrale warnt: „Nach dem 26. Mai können Ihre Inhalte dauerhaft im KI-System verbleiben – ein Widerspruch wirkt dann nur noch für künftige Beiträge.“ Der Widerspruch selbst gestaltet sich allerdings kompliziert: Nutzer müssen über versteckte Links oder tief in den Einstellungen von Facebook und Instagram ein spezielles Formular ausfüllen. Eine Bestätigung per E-Mail ist erforderlich.

WhatsApp-Chats sind vom KI-Training ausgenommen, allerdings können unverschlüsselte KI-Interaktionen mit dem Chatbot „Meta AI“ ebenfalls zur Datensammlung herangezogen werden.

Während Meta die Maßnahme als notwendig für lokal angepasste KI-Modelle bezeichnet, halten Datenschützer dagegen: Es gehe nicht um Fortschrittsverweigerung, sondern um die Einhaltung rechtsstaatlicher Prinzipien und die Wahrung von Nutzerrechten.