Leipzig - Zahlreiche Kitas blieben am Freitag in Leipzig und Dresden geschlossen. Grund ist ein Warnstreik im öffentlichen Dienst, um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu fordern. Wie geht es weiter?
Warnstreik legt öffentliche Einrichtungen lahm
Am Freitag, den 7. März, wurden zahlreiche kommunale Kindertagesstätten und andere öffentliche Einrichtungen in Sachsen, insbesondere in Leipzig und Dresden, bestreikt. Hintergrund dieser Arbeitsniederlegungen sind die anhaltenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie ver.di riefen zu diesen Warnstreiks auf, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Forderungen der Streikenden
Die Gewerkschaften fordern 8 Prozent mehr Lohn oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat, zusätzliche freie Tage und einen besseren Personalschlüssel. Damit soll auf die steigenden Belastungen im Bereich der Erziehung und Bildung reagiert werden. „Wir brauchen mehr Lohn, um den Beruf attraktiv für Neuankömmlinge zu gestalten“, erklärte eine Erzieherin aus Leipzig. Auch Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der GEW, betonte die Bedeutung der Forderungen mit Blick auf die bevorstehende dritte Verhandlungsrunde.
Beteiligung und Auswirkungen
In Leipzig versammelten sich etwa 500 Demonstranten auf dem Richard-Wagner-Platz, während insgesamt mehr als 2200 Beschäftigte in Dresden und Leipzig an den Kundgebungen teilnahmen. Aufgrund des Streiks blieben mehr als 50 Einrichtungen in Leipzig geschlossen oder waren in ihrem Betrieb eingeschränkt, darunter Kitas und Verwaltungseinrichtungen. Auch andere Bereiche des öffentlichen Dienstes, wie Stadtverwaltungen und Arbeitsagenturen, waren betroffen.
Nächste Schritte der Gewerkschaften
Die GEW kündigte bereits neue Streiks für die kommende Woche an, darunter Aktionen am Flughafen Leipzig-Halle. Ziel ist es, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, um Verbesserungen bei Löhnen und Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Die dritte Gesprächsrunde der Tarifverhandlungen ist für den 14. März angesetzt. „Wir erhoffen uns ein deutliches Signal vom Land“, so die Gewerkschaften.
Der Streik fällt bewusst in die Nähe des Internationalen Frauentags, um die Beschäftigungsbedingungen von Frauen, die 90 Prozent der pädagogischen Fachkräfte in Kitas ausmachen, besonders hervorzuheben. Die Gesellschaft, so die Streikenden, könne nicht weiter darauf vertrauen, dass die unzureichenden Bedingungen unverändert bleiben.