Chemnitz- Einmal hinter die Kulissen blicken – und das ganz offiziell. Was viele gern mal tun würden, aber sich selten trauen, wird über Pfingsten ganz leicht gemacht: Die Aktion Kunst:offen lädt in ganz Sachsen dazu ein, Künstlerinnen und Künstler hautnah zu erleben. Auch Tino Beck aus Chemnitz öffnet sein Atelier – und damit eine Tür in seine ganz eigene Welt.

In den lichtdurchfluteten Räumen von Beck zeigt sich schnell: Natur ist hier nicht nur Inspiration, sondern Material. Ob Holz, Stein oder Metall – was draußen oft unbeachtet bleibt, wird hier zur Grundlage für Kunst. Beck arbeitet mit akribischer Geduld. Seine Werke folgen keinem starren Plan – sie entstehen im Prozess. Dabei ist kaum etwas zu gewöhnlich, um nicht verwandelt zu werden. Vom angeschwemmten Treibholz bis zum rostigen Nagel – was für andere Müll ist, wird in Becks Händen zum Unikat. Besonders spannend: Manche Materialien offenbaren ihr künstlerisches Potenzial erst im zweiten Moment. Ein gefundener Stein offenbarte zum Beispiel erst nach dem knacken wie viel Kunst unter der Oberfläche schlummern kann.

Während viele durch Podcasts oder Musik in ihre Alltagsblase abtauchen, geht Beck mit offenen Augen durch die Welt – immer auf der Suche nach neuen Formen, Strukturen, Geschichten. Seine Kunst beginnt oft weit vor dem Atelier – auf der Straße, am Flussufer, im Wald. Mit Kunst:offen sollen Einblicke gegeben und Berührungsängste abgebaut werden. Kunst soll nicht elitär sein, sondern ein Dialog – zwischen Werk und Betrachter, zwischen Künstler und Besucherin. Mehr zur Aktion und eine Übersicht aller teilnehmenden Künstler gibt es unter: kunst offen in sachsen.