Chemnitz- Was, wenn Angst nicht mehr abschreckt, sondern zum Gespräch einlädt? Wenn plötzlich ein Pavillon erscheint, der nicht belehrt, sondern fragt – der Räume öffnet, wo sonst Mauern stehen? Mit dem Pavillon der Angst lassen die Kunstsammlung einen Ort des Austauschs entstehen, der Perspektiven verschiebt und Türen öffnet für neue Sichtweisen.
Mit einer neuen Kunstaktion wollen die Kunstsammlungen niedrigschwellig Kunst an die Wohnungstür der Chemnitzer bringen. Der „Pavillon der Angst“ komme dafür genau zur richtigen Zeit. Als mobiles Kunst- und Mitmachprojekt zieht er durch die Stadt – mitten hinein ins Leben der Menschen. Im Vorfeld der großen Ausstellung „Edvard Munch. Angst“, die am 10. August im Kulturhauptstadtjahr 2025 eröffnet wird, lädt der Pavillon zum Dialog über ein Gefühl ein, das oft verdrängt wird – dabei aber allgegenwärtig ist. Gesprächsrunden, gemeinsames Singen, Malaktionen, Lesungen und Freiluftkino schaffen einen offenen Raum, in dem Angst nicht nur als lähmend, sondern auch als schöpferisch erlebbar wird.
Das Projekt findet an verschiedenen Orten in Chemnitz statt – zum Beispiel im Bürgerpark Gablenz, am Schloßteich beim Kosmos-Festival oder auf dem Theaterplatz. Begleitet wird es von Psychologen der TU Chemnitz. Und obwohl laut Professor Stefan Uhlig bereits ein Wandel im Umgang mit dem Thema Angst und Mentale Gesundheit erkennbar ist, sind solche Angebote weiterhin wichtig, um Menschen einzuladen, offen über ihre Ängste zu sprechen.
Damit sich die Besucher des Pavillons öffnen können, wurden verschiedene Angebote geschaffen. Gleichzeitig möchte Chrstiane Meister Leiterin der Abteilung Bildung und Vermittlung der Kunstsammlungen Chemnitz mit diesen Angeboten auch eine gewisse Leichtigkeit vermitteln.