Sa., 19.07.2025 , 12:14 Uhr

Glanz in der Stadt - Schwarzarbeit im Haushalt?

Minijobs in Chemnitz auf dem Rückzug

Chemnitz- Immer weniger Haushaltshilfen werden in Chemnitz offiziell angemeldet – mit Folgen für alle Beteiligten. Warum sich Schwarzarbeit gerade im Privaten hartnäckig hält, was das mit Geld, Gewohnheit und falschen Annahmen zu tun hat – und warum sich ein legaler Weg doppelt lohnt.

Chemnitz hat sich im Kulturhauptstadtjahr 2025 herausgeputzt: neue Farbe, frischer Glanz, ein reiches Kulturangebot. Doch das, speziell im privaten Bereich womöglich illegal – denn ausgerechnet dort wird offenbar immer häufiger getrickst: Die Zahl der offiziell gemeldeten Haushaltshilfen ist in den vergangenen Jahren drastisch gesunken – um ganze 25,1 Prozent im Vergleich zu 2020. Damals waren noch 271 Minijobberinnen und Minijobber registriert, aktuell sind es nur noch 203. Zum Vergleich: Bundesweit liegt der Rückgang bei „nur“ 12,8 Prozent. Die Gründe dafür sind vielfältig. Es liege nicht allein an den Arbeitgebern. Zunächst einmal müsse überhaupt eine Reinigungskraft gefunden werden, die bereit ist, sich offiziell anstellen zu lassen. Doch auch auf der anderen Seite spielt das Geld offenbar eine entscheidende Rolle. Dabei sei eine legale Beschäftigung nicht zwangsläufig teurer. Die Steuererklärung biete durchaus Möglichkeiten, Kosten zu sparen. Hinzu komme die gestiegene Inflation. Weniger Geld im Portemonnaie schaffe mitunter falsche Anreize – eine Rechnung, die allerdings trüge. Vor allem angesichts möglicher Strafen sei das eine klassische Milchmädchenrechnung. Dabei lasse sich all das leicht vermeiden. Die Anmeldung eines Minijobs sei denkbar einfach und schnell erledigt.

Und sie bringt einen unschlagbaren Vorteil mit sich – insbesondere in gesundheitlicher Hinsicht. Wer seine Haushaltshilfe bei der Minijob-Zentrale registriert, muss keine Besuche vom Zoll oder ähnliche Konsequenzen fürchten. Das dürfte so manchem eine ruhigere Nacht bescheren.