Im Grand Beauty Salon arbeiten die Stylisten und Stylistinnen ehrenamtlich. Viele von ihnen sind erst seit kurzer Zeit in Deutschland, einige leben mit unsicherem Aufenthalt. Das Engagement wird als Praktikum anerkannt – ein wichtiger Schritt, um berufliche Chancen und Aufenthaltsperspektiven zu verbessern. Gleichzeitig üben die Stylisten im direkten Kundengespräch Deutsch und behalten ihr fachliches Können bei.
Eine von ihnen ist die Ukrainerin Iryna Krokovna. In Kiew ausgebildet, wiederholt sie im Salon ihre berufliche Erfahrung – und hat in einem Jahr enorme sprachliche Fortschritte gemacht. „Ich verstehe Leute“, sagt sie, und genau das gibt ihr Selbstvertrauen für ihren Weg auf den deutschen Arbeitsmarkt.
Der Stadtteil Grünau mit seinen rund 40.000 Einwohnern bietet dafür ein ideales Umfeld: Viele Menschen mit Migrationsgeschichte leben hier, viele Haushalte haben ein niedriges Einkommen. Kostenlose Haarschnitte schaffen eine niedrigschwellige Möglichkeit für Begegnung. Während die Stylistinnen arbeiten, entstehen Gespräche über Herkunft, Alltag und Zukunft. Besucherinnen und Besucher beschreiben die Atmosphäre als „locker, herzlich, offen“.
Doch das Projekt hat auch Grenzen: Plätze für Ehrenamtliche sind rar, finanziell ist der Salon auf Spenden und Förderungen angewiesen. Trotzdem zeigt sich, wie wertvoll der Ort für den Stadtteil ist. Für Frech ist entscheidend, „einem Menschen gegenüberzusitzen und zu merken: Es ist ein Mensch“. Genau darin liegt die Kraft des Grand Beauty Salon – ein Raum, der Barrieren abbaut und Integration erlebbar macht.