Leipzig – Montagabend wurde das „Haus Leipzig“ zum Schauplatz eines intensiven Wahlkampfauftritts von Robert Habeck, Spitzenkandidat der Grünen für die Bundestagswahl im Winter 2025. Wo Habeck auf seiner Wahlkampftour Station macht, füllt er die Säle – so auch in Leipzig. Im Publikum waren auffallend viele junge Menschen vertreten, die nicht nur aus der Messestadt selbst, sondern auch aus dem Umland und vereinzelt sogar aus dem benachbarten Halle (Saale) angereist waren.
In seiner etwa einstündigen Rede skizzierte Habeck seine Vision eines grüneren Deutschlands, das durch nachhaltiges Wirtschaftswachstum und stabilen Wohlstand dank erneuerbarer Energien geprägt sein soll. Dabei betonte er die Notwendigkeit, bürokratische Hürden abzubauen und den Staatsapparat, insbesondere im Bereich Bildungsfinanzierung, flexibler zu gestalten.
Immer wieder zog Habeck Verbindungen zur Leipziger Geschichte, insbesondere zur „Friedlichen Revolution 1989“, und verwies auf die Partnerschaft mit Kiew – eine Stadt, die angesichts des anhaltenden Krieges in der Ukraine für Freiheit und den Mut zur Veränderung stehe. Diese Themen, so Habeck, spiegelten auch die Grundwerte seiner Politik wider: Freiheit und Verantwortung.
Bürgernähe und offene Fragen
Habeck suchte während seines Besuchs den direkten Kontakt mit den Bürgern, was ihn von vielen anderen Politikern abhebt. Doch trotz dieser Bürgernähe blieb der Zugang zu Gesprächen mit ihm auf ausgewählte Pressevertreter beschränkt – ein Punkt, der bei einigen für Kritik sorgte.
Ob dieser Balanceakt zwischen nahbarem Auftreten und kontrollierter Kommunikation ein Schritt in Richtung grüner Kanzlerschaft ist, bleibt offen. Die Antwort wird möglicherweise am 23. Februar 2025 bei der Bundestagswahl gegeben.
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Ein Beitrag von Jonas Juckeland