Di., 06.05.2025 , 16:00 Uhr

Die Übung sei eine echte Herausforderung gewesen, die mit jedem Sportprogramm konkurrieren könne

Nah dran am Ernstfall - Sachsens Landtagspräsident im Feuerwehreinsatz

Chemnitz- Feuerwehr-Einsatz statt Büroalltag – in Chemnitz hat Sachsens Landtagspräsident Alexander Dierks am eigenen Körper erlebt, wie fordernd der Rettungsdienst sein kann. Was für viele Alltag ist, wurde für den Spitzenpolitiker zum Härtetest – mitten im verrauchten Übungsgelände der Berufsfeuerwehr.

Hoher Besuch im Feuerwehrtechnischen Zentrum Chemnitz: Sachsens Landtagspräsident Alexander Dierks tauschte am Montag den Anzug gegen eine Feuerwehrausrüstung. Der Spitzenpolitiker war an diesem Tag aus dienstlichen Gründen in der Kulturhauptstadt unterwegs. Die Zeit zwischen seinen Terminen nutzte er jedoch nicht für ein Mittagessen oder den Besuch von Highlights des Kulturhauptstadtjahres. Stattdessen stellte er sich unter den kritischen Augen der Berufsfeuerwehr Chemnitz einer echten Herausforderung: der Rettung von Menschenleben. Zwar ist anzunehmen, dass Alexander Dierks mit brenzligen Momenten vertraut ist – auch im Landtag geht es mitunter heiß her. Doch das sei natürlich nicht vergleichbar mit der täglichen Arbeit hauptberuflicher und ehrenamtlicher Retter im Freistaat. Das gewählte Szenario – eine Personenrettung aus einem verrauchten Gebäude auf dem Übungsgelände – sei eine echte Herausforderung gewesen, die mit jedem Sportprogramm konkurrieren könne.

Der Politiker habe sich dabei, so Ausbildungsleiter Jens Kreißig, gut geschlagen. Das Setup sei bewusst realitätsnah gewählt worden. Für Kreißig war der Besuch von Alexander Dierks auch aus einem anderen Grund bedeutsam: Es geht – wie so oft – ums Geld. Feuerwehren werden durch die Kommunen finanziert und zusätzlich vom Freistaat unterstützt. Allerdings steigen die Kosten auch hier stetig. Dem aktuellen Finanzplan der Stadt Chemnitz erfordert nach wie vor den Rotstift. Natürlich suche man nach Einsparpotenzialen – doch gerade im Bereich der Rettung sei das äußerst schwierig. Besonders spürbar sei dies in der Jugendarbeit, die in der Stadt zwar außergewöhnlich gut laufe, bei der Ausstattung jedoch zunehmend ins Schwimmen gerate. Denn diese müsse für alle ausreichend vorgehalten werden – und das koste eben Geld.

Ein wichtiger Punkt, der bei Alexander Dierks angekommen sein dürfte. Der Landtagspräsident zeigte sich beim Termin beeindruckt von der Arbeit der Feuerwehr. Man dürfe nicht vergessen, dass ein großer Teil dessen, was dort geleistet wird – insbesondere bei den vielen Freiwilligen Feuerwehren – auf ehrenamtlichem Engagement beruhe. Und schon allein aus dieser Perspektive müsse man den Kameradinnen und Kameraden optimale Trainingsmöglichkeiten bieten.

Ob Alexander Dierks das Angebot der Feuerwehr annimmt und dauerhaft den Anzug gegen eine Uniform tauscht, darf bezweifelt werden. Für die Feuerwehr Chemnitz ist das mit Blick auf den gut aufgestellten Nachwuchs jedoch kein Problem. Wichtiger war es, klarzumachen, was es braucht, um die Aufgaben, die an die Wehren gestellt werden, auch in Zukunft zuverlässig erfüllen zu können – eine Botschaft, die im verrauchten Keller des Ausbildungszentrums Chemnitz perfekt platziert war.