Do., 04.12.2025 , 10:02 Uhr

Über den jüngsten Fahrplan zur Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit in Chemnitz muss noch abgestimmt werden.

Neuer Finanzierungsplan: Chemnitz ringt um die Jugendarbeit

Chemnitz- Nach Kritik und lautstarken Protesten hat die Stadt Chemnitz nun einen neuen Vorschlag zur Finanzierung der Jugendarbeit für 2026 vorgelegt. Die Erwartungen an das neue Konzept sind hoch - sollte es zu keiner Einigung kommen müssten die Konsequenzen wohl alle Einrichtungen und Angebote tragen.

Nach Diskussionen und Protesten rund um die Finanzierung der freien Jugendarbeit in Chemnitz 2026 ist die Stadt nun in die Offensive gegangen und hat am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz neue Vorschläge in den Raum gestellt. Zwar ist die verfügbare Summe von 16 Millionen Euro gleich geblieben, doch der Gap, der sich aus dem Umfang der Förderanträge von rund 18 Millionen ergab, ist durch die Nutzung weiterer Fördertöpfe zusammengeschmolzen. Auch die Liste der vom Rotstift bedrohten Angebote hat sich reduziert – von ursprünglich 26 auf nun 4. Die Auswirkungen durch mögliche Schließungen hielten sich an dieser Stelle aus Sicht von Oberbürgermeister Sven Schulze in engen Grenzen – das habe vor allem mit der Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer zu tun.

Bei weiteren fünf Angeboten bleibt der Daumen zwar ebenfalls zunächst unten. Ausschlaggebend seien hier jedoch Faktoren, die sich korrigieren ließen. Die betroffenen Einrichtungen könnten also mit einer Weiterführung rechnen, müssten laut Gunda Georgi, Amtsleiterin des Jugendamt Chemnitz, allerdings nachsteuern. Allein gelassen werde niemand – im Rahmen von Stippvisiten solle überprüft werden, wie die kritisierten Punkte abgestellt werden können.

Im Rathaus hat man die Proteste rund um die Sparpläne wahrgenommen. Stadtoberhaupt Sven Schulze betonte im Interview mit Sachsen Fernsehen, dass Demonstrationen selbstverständlich legitim seien. Die Verwaltung müsse jedoch das große Ganze im Blick behalten – und könne daher nicht auf populistische Forderungen reagieren, sondern stütze sich auf fachlich fundierten Rat.

Über den jüngsten Fahrplan zur Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit in Chemnitz muss noch abgestimmt werden. Gelingt dies nicht, würden die Konsequenzen grundsätzlich alle Angebote und Einrichtungen betreffen. Ob die Zuversicht gerechtfertigt ist, wird sich am 09.12. zeigen. Dann wird der Jugendhilfeausschuss über die jüngsten Vorschläge beraten und eine Entscheidung treffen.