Polizeieinsatz nach Demonstration eskaliert
Der Vorfall ereignete sich am gestrigen Abend in einer vollbesetzten Straßenbahn in Leipzig, direkt nach einer pro-palästinensischen Demonstration. Die Polizei wollte fünf Personen kontrollieren, die im Verdacht stehen, an Straftaten am 1. Mai beteiligt gewesen zu sein. „Unsere Einsatzkräfte haben die Tatverdächtigen wiedererkannt und wollten eine normale Identitätskontrolle durchführen“, erklärte Polizeisprecher Olaf Hoppe im Interview.
Kontrollversuch führt zu Protest
Doch der Eingriff führte rasch zu Spannungen. Fahrgäste und weitere Personen solidarisierten sich mit den Tatverdächtigen. „Es entstand eine emotionale und dynamische Lage“, so Hoppe. Die Einsatzkräfte wurden angerempelt und angegriffen, was den Einsatz von Pfefferspray erforderte. „Es war eine nicht zu kontrollierende Situation entstanden“, betont Hoppe.
Beschädigungen und Konsequenzen
Der Einsatz endete mit zahlreichen Zerstörungen: Acht Scheiben der Straßenbahn wurden beschädigt und etliche Personen klagten über Atem- und Augenreizungen durch Pfefferspray. Bis Mitternacht dauerten die polizeilichen Maßnahmen an, wobei Unterstützungskräfte aus Dresden nötig waren, um die Lage in den Griff zu bekommen. „Wir müssen intern auswerten, um für zukünftige Einsätze gewappnet zu sein“, so Hoppe weiter.
Obwohl keine Polizeibeamten verletzt wurden, müssen zwei Personen wegen anderer Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Die sächsische Polizei und das Umweltamt untersuchen den Vorfall weiter, während mehrere Ermittlungsverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs laufen.