Mi., 12.03.2025 , 16:03 Uhr

Laut Anklage stach der 41-Jährige 18-mal auf Hals, Kopf und Oberkörper des Opfers ein

Prozess: Mann auf Parkplatz erstochen - Gutachten weißt auf Schuldunfähigkeit hin

Görlitz- Ein schockierendes Verbrechen erschütterte Schönau-Berzdorf im Sommer 2024 : Ein Senior wurde auf einem Parkplatz brutal erstochen – offenbar nur, um an sein Auto zu gelangen. Der mutmaßliche Täter wurde wenig später gefasst. Nun muss er sich vor Gericht verantworten. Doch war er überhaupt schuldfähig? Die Verhandlung in Görlitz soll Antworten liefern.

Es war eine Tat, die fassungslos macht: Ein Senior wird hinterrücks auf einem Parkplatz erstochen. Das mutmaßliche Ziel des Tatverdächtigen: das Fahrzeug des 65-Jährigen. Täter und Opfer kannten sich vermutlich nicht. So geschehen am 19.03.2024 in Schönau-Berzdorf im Landkreis Görlitz.
Zeugen entdeckten damals den leblosen Körper des Opfers und verständigten Polizei sowie Rettungsdienst. Allerdings kam jede Hilfe zu spät – der zum Fundort geeilte Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Der mutmaßliche Täter war zu diesem Zeitpunkt mit dem Fahrzeug seines Opfers auf der Flucht. Der Wagen konnte später in einem Garagenkomplex in Görlitz sichergestellt werden. Kurze Zeit später klickten ebenfalls in Görlitz die Handschellen. Nach der Haftrichtervorführung wurde der 41 Jahre alte Tatverdächtige in einem Fachkrankenhaus untergebracht.
Zeitungsberichten zufolge soll der spätere Festgenommene rund um den Tatort auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit weitere Anwohner angesprochen haben. Seit Mittwoch muss sich der mutmaßliche Täter vor dem Landgericht Görlitz wegen Mordes verantworten. Laut Anklage stach der 41-Jährige 18-mal auf Hals, Kopf und Oberkörper des Opfers ein.
Ein Gutachten bescheinigt ihm paranoide Schizophrenie, weshalb er zum Tatzeitpunkt nicht schuldfähig gewesen sein soll. Sollte das Gericht dem Gutachten folgen, könnte dies Auswirkungen auf das Urteil haben. Falls die Richter das Gutachten nicht anerkennen, droht dem Täter eine lebenslange Haftstrafe.