Torgau- Beim Revierstammtisch in Torgau drehte sich alles um die Mobilität der Zukunft. Bürgerinnen und Bürger diskutierten gemeinsam mit Fachleuten und politischer Prominenz – darunter Sachsens Verkehrsministerin Susanne Kraushaar und Nordsachsens Landrat Kai Emanuel. Im Fokus stand vor allem die Frage, wie sich der öffentliche Nahverkehr – insbesondere im ländlichen Raum – zukunftsfähig und nachhaltig gestalten lässt.
Die Mobilität der Zukunft wird nicht nur an den Stammtischen in Sachsen gern kontrovers diskutiert. Der Lautstärkepegel dürfte dabei mit jedem Meter Entfernung zu den großen Ballungsräumen spürbar ansteigen – denn die Infrastruktur lässt vor allem im ländlichen Raum oft zu wünschen übrig. Schon aus dieser Perspektive war der SAS-Stammtisch unter dem Motto „Mobilität von morgen“ in Torgau gut aufgehoben. Viele Modelle, die in Städten praktikabel sind, taugen eben nicht für das Land. Aus Sicht von Regina Kraushaar spielt das Thema autonome Mobilität zunächst nicht in der Stadt, sondern auf dem Land eine Rolle. Das Wichtigste dabei sei, überhaupt Verbindungen zu schaffen – auch das könne hilfreich sein, wenn Wohnraum in Städten knapp wird.
Dr. Günther Prokop leitet die Professur für Kraftfahrzeugtechnik an der TU Dresden. Seiner Einschätzung nach müsse man über technische Aspekte kaum noch sprechen – da sei bereits enorm viel passiert. Jetzt gehe es vor allem um die praktische Umsetzung vor Ort. Dafür brauche es clevere Lösungen, die Anreize schaffen – und auch die Sicherheit des autonomen Fahrens müsse weiter verbessert werden.
Ein Zuschauer verwies aber auch auf bestehende Lösungen, die schon heute funktionieren – wie etwa den Bürgerbus. Der werde allerdings zu einem großen Teil ehrenamtlich betrieben. Mit finanzieller Hilfe könne das Projekt schon jetzt die Sorgen lindern
Welche Lösungen sich durchsetzen, wird die Zeit zeigen. Klar ist: Es braucht schnell tragfähige Mobilitätskonzepte für ländliche Regionen. Denn gute Erreichbarkeit kann helfen, dem demografischen Wandel abseits der Großstädte entgegenzuwirken. Gelingt das nicht, räumt ebenjener Wandel die Mobilitätsfrage von selbst ab – denn wo niemand mehr wohnt, muss auch niemand mehr mobil sein