Di., 07.10.2025 , 17:30 Uhr

Sachsen zählt zu den am besten versorgten Bundesländern

Schwangerschaftsabbruch: Sachsens Versorgung ist deutschlandweit vorne

Laut ELSA-Studie sehen fast 95 Prozent der Gynäkologinnen und Gynäkologen Schwangerschaftsabbrüche als wichtigen Teil der Gesundheitsversorgung. Dennoch gibt es auch in gut versorgten Ländern regionale Lücken – in Sachsen vor allem entlang der Grenze zu Tschechien. Der Zugang bleibt damit vielerorts eine Frage des Wohnortes.

Der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen variiert in Deutschland stark – Sachsen liegt dabei im bundesweiten Vergleich im oberen Bereich.

In Leipzig gibt es genug Kliniken und Praxen, die sowohl medikamentöse als auch operative Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Das mag in anderen Bundesländern anders aussehen, sagt Sylvia Stark.

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern zählen zu den Regionen mit der besten Versorgung. Deutlich schlechter ist die Lage in Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Laut ELSA-Studie konnten 90 Prozent der Patientinnen eine Beratungsstelle ohne Probleme finden, über 80 Prozent auch eine geeignete ärztliche Ansprechperson.

Ein weiterer Vorteil: Der Anteil medikamentöser Abbrüche ist hoch.

Das ist fast so hoch wie in Berlin – und das ist ein gutes Zeichen, weil Menschen bei Wahlfreiheit oft diese Methode bevorzugen, sagt Alicia Baier.

Historisch wirkt dabei nach, dass Abbrüche in der DDR legal und medizinisch eingebunden waren.

Trotz guter Versorgung bleibt die Ausbildungslage schwierig.

In meinem Medizinstudium kam der Schwangerschaftsabbruch nur am Rande vor. Wie der Eingriff abläuft, haben wir gar nicht gelernt, so Baier.

Auch die rechtliche Einordnung als „rechtswidrig, aber straffrei“ erschwert die Praxis:

Das bringt Ärzte in eine emotionale Konfliktsituation, sagt Stark.

Hinzu kommen organisatorische Hürden:

Viele Patientinnen wollen den Konflikt schnell lösen. Diesem Anspruch können wir nicht immer sofort gerecht werden, aber medizinisch braucht es oft keine Eile, so Stark.