Leipzig - Holger Mann, SPD-Landesgruppenchef, äußert sich zur schweren Wahlniederlage in Sachsen. Wie wirkt sich das Ergebnis auf kommende Koalitionsgespräche aus?
Am vergangenen Wochenende musste die SPD herbe Verluste bei der Bundestagswahl hinnehmen. Besonders in Sachsen wurden die drei Regierungsparteien SPD, CDU und Grüne hart abgestraft. Holger Mann, Landesgruppenchef der sächsischen SPD-Bundestagsabgeordneten, beschreibt die Stimmung als "schlecht und teilweise auch traurig", da viele Kolleginnen und Kollegen ihre Mandate verlieren. Die SPD, die noch hoffnungsvoll auf der Zielgeraden ihr Ergebnis verbessern wollte, sieht sich nun mit der Realität konfrontiert.
Besonders die starken Verluste in Sachsen, wo die AfD alleine mehr Stimmen auf sich vereinen konnte als SPD, CDU und Grüne zusammen, sind drastisch. Mann gibt zu, dass nicht alle Themen der SPD, wie soziale Gerechtigkeit und Steuergerechtigkeit, ausreichend Gehör gefunden haben. Viele Stimmen gingen aufgrund der Polarisierung im Wahlkampf an die AfD, beharrt Mann.
Angesichts der Wahlergebnisse steht die SPD nun vor entscheidenden Fragen. Nachdem die FDP den Einzug in den Bundestag verpasst hat, sucht die Union mit möglichen Koalitionsverhandlungen einen Ausweg. "Die SPD ist eine Partei, die Verantwortung übernimmt", erklärt Mann, wobei er die Schwierigkeit betont, eine regierungsfähige Mehrheit zu formen. Weiterhin weist er auf die Herausforderungen hin, die die geringere Wahlbeteiligung, bedingt durch den frühen Wahltermin in den Winterferien, mit sich bringt. Ob eine Minderheitsregierung der CDU eine Option wäre, bleibt ungewiss. Mann sieht diese Möglichkeit kritisch und warnt vor den Risiken wechselnder Mehrheiten.
Insgesamt illustriert die Analyse von Holger Mann die Spannungen und Herausforderungen, die das Wahlergebnis für die SPD auf Bundes- wie auf Landesebene in Sachsen mit sich bringt. Die Partei muss sich den realpolitischen Gegebenheiten stellen und gleichzeitig versuchen, ihre politischen Ideale und Ziele in den kommenden Koalitionsgesprächen zu wahren und durchzusetzen.