Mo., 28.07.2025 , 18:13 Uhr

Nach 400 Kilometern erreicht Radtour pro Organspende Dresden

Spenderlunge rettet Dresdnerin

Dresden erlebte in der vergangenen Woche ein bewegendes Finale: Nach sieben Tagen und rund 400 Kilometern rollten die Teilnehmer der 17. Radtour pro Organspende in der Landeshauptstadt ein. Unter ihnen auch die Dresdnerin Nicole Ritzel, die seit über 20 Jahren mit einer Spenderlunge lebt und ihre ganz persönliche Geschichte teilte. Sachsen Fernsehen war vor Ort.

Staatsministerin Petra Köpping (SPD) empfing die Radler als Schirmherrin der Tour. Mehr als 30 transplantierte Menschen und Dialysepatienten hatten sich von Erfurt aus auf den Weg gemacht. Symbolisch überreichten sie der Staatsministerin in Dresden den „Baton of Life“ – einen Staffelstab, der bereits bei den World Transplant Games um die Welt gereist ist und für neue Lebenschancen steht.

Besonders bewegend war der Auftritt von Nicole Ritzel. „Mit Anfang 30 bin ich plötzlich ins künstliche Koma gefallen. Ohne Spenderlunge hätte ich nicht überlebt“, schilderte sie im Interview mit Sachsen Fernsehen. Heute könne sie dank Organspende ein erfülltes Leben führen – und wolle damit anderen Mut machen.

Auch Gudrun Manuwald-Seeüller, Vorsitzende von TransDia Sport Deutschland e.V., betonte die Bedeutung des Events: „Wir geben der Organspende hier ein Gesicht. 35 Menschen radeln gemeinsam und zeigen 286 Jahre geschenktes Leben.“

In Sachsen warten derzeit noch über 400 Menschen auf ein Spenderorgan. Gesundheitsministerin Köpping erneuerte daher ihre Forderung nach einer Widerspruchslösung in Deutschland, wie sie in anderen Ländern bereits praktiziert wird.