Wo ist Valeriia? Seit dem Verschwinden des ukrainischen Mädchens am Montagmorgen gibt es in der mittelsächsischen Kleinstadt kein anderes Thema mehr. Auch heute setzten die Einsatzkräfte alles daran, das Kind zu finden – bisher jedoch erfolglos. Es gibt weder ein Lebenszeichen noch eine Spur, die die Beamten auf die richtige Fährte bringen könnte. Valeriia selbst wurde von Nachbarn im Gespräch mit Sachsen-Fernsehen als aufgewecktes und liebenswertes Kind beschrieben. Das Verschwinden des Mädchens sorgt für Unruhe bei den Anwohnern, man hoffe, dass das Kind wohlbehalten gefunden wird.
Sven Liebhauser ist Bürgermeister in Döbeln. Der Vermisstenfall lässt auch das Stadtoberhaupt nicht kalt. Als Vater könne der 42-Jährige die Sorgen und das Leid in Teilen nachvollziehen. Kraft gebe dem CDU-Politiker auch die unglaubliche Hilfsbereitschaft im Ort.
Der Vermisstenfall hat auch in der Grundschule des Mädchens Spuren hinterlassen. Seit den Morgenstunden stehen für die Mitschüler von Valeriia drei Schulpsychologen im vor Ort zur Verfügung. In 2- bis 3er-Gruppen werden die Kinder in Gesprächen betreut. Und das bis weit nach Schulschluss, sodass Eltern teils telefonisch informiert wurden, dass ihre Kinder heute länger in der Schule verweilen. Eine nachvollziehbare Handlung, die jedoch Fragen aufwirft. Denn die Schule meldete sich weder telefonisch noch auf andere Weise bei den Eltern von Valeriia, um über das Fehlen der Neunjährigen im Klassenzimmer zu informieren. So soll die Mutter selbst nach ihrem Kind gesucht haben, bis sie schließlich in den Abendstunden des 3. Juni die Polizei zu Hilfe rief. Vom Zeitpunkt des Verschwindens bis zur Alarmierung der Einsatzkräfte verging so wertvolle Zeit. Trotz alledem werden laut Polizei alle Möglichkeiten und Mittel genutzt, um das Kind wiederzufinden.