Mi., 28.05.2025 , 18:22 Uhr

Leipzig

Tierschutz zu Hause: Ninas Einsatz für verletzte Tauben

Leipzig – Mit viel Hingabe pflegt Nina verletzte Tauben in ihrer eigenen Wohnung. Im Rahmen ihres Ehrenamts bei der Stadttaubenhilfe gibt sie Einblicke in ihre tägliche Arbeit – und richtet klare Forderungen an die Stadtverwaltung.

Ehrenamtliches Engagement für Stadttauben in Leipzig
Nina Engel von der Leipziger Stadttaubenhilfe ist eine wahre Heldin für viele in Not geratene Stadtbewohner. In ihrer Dreiraumwohnung pflegt sie verletzte und kranke Tauben, die oftmals Opfer urbaner Bedingungen wie Glasfassaden und herumliegendem Müll sind. „Die meisten Tauben sind unterernährt oder verletzt, viele haben sich Schnüre um die Füße gewickelt“, erklärt Nina in ihrer Pflegestelle. Schon seit einem Jahr betreut die 26-Jährige die Tiere, ein Engagement, das viel Freizeit und Herzblut erfordert.

Von der Aufnahme bis zur Freilassung
Sobald eine verletzte Taube gefunden wird, kümmert sich Nina um die Ersteinschätzung und bringt sie bei Bedarf zum Tierarzt. „Wir haben eine Notfalltabelle, da notieren wir, wo die Tauben gefunden wurden, damit wir sie später genau dorthin zurückbringen können“, beschreibt Nina den Ablauf. Sie und ihr Team päppeln die Tiere mit spezieller Fütterung und medizinischer Versorgung wieder auf. Sobald die Tauben genesen sind, kehren sie zu ihrem Schwarm und dem ursprünglichen Fundort zurück.

Hilfe durch Taubenschläge und mehr Einsatz der Stadt gefordert
Ein entscheidender Beitrag, um das Leben der Stadttauben in Leipzig zu verbessern, liegt in der Einrichtung sogenannter Taubenschläge. Diese geschützten Unterkünfte bieten Raum für Pflege und kontrollierte Fütterung der Tiere. „Die Stadt zeigt bisher wenig Interesse“, kritisiert Henrike Spoerhase von der Stadttaubenhilfe. Trotz hoher Kosten durch Bau und Betreuung, mangelt es an Unterstützung durch die Stadtverwaltung, weswegen sie auf Privatspenden angewiesen sind. Henrike Spoerhase betont, dass sowohl die Stadt als auch Privatpersonen durch die Bereitstellung von Grundstücken helfen könnten.

Für eine nachhaltige Verbesserung verlangt es nicht nur das Engagement von Ehrenamtlichen, sondern vor allem auch ein Umdenken bei städtischen Stellen und die Einbeziehung der Gemeinschaft.