Herausforderungen für Leipziger Verkehrsbetriebe
Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) stehen vor einem wachsenden Andrang an Fahrgästen. Vergangenes Jahr nutzten 167 Millionen Menschen den Nahverkehr – so viele wie seit den 1990er Jahren nicht mehr. Mit der „Verkehrswende“ in Leipzig sieht sich die LVB nun großen Herausforderungen gegenübergestellt. Dabei spielen die Verspätungen und Ausfälle im Berufsverkehr eine zentrale Rolle. Laut Marc Backhaus, Pressesprecher der LVB, „müssen wir systematisch reagieren, wenn wir Verspätungen erleben, die sich ständig durch den Tag ziehen“. Abhilfe schaffen sollen mehr Personal, mehr Fahrzeuge und eine beschleunigte Durchfahrt der Straßenbahnen an Kreuzungen.
Neue Linien und Quartiersbusse als Lösung
Eine zentrale Maßnahme zur Optimierung des Nahverkehrs ist das Liniennetz der Zukunft. In diesem Zuge wurde die Straßenbahnlinie 11E nach Hänichen verlängert. Auch die Einführung einer neuen Quartierslinie in Anger-Crottendorf im Februar 2024 entpuppt sich als Erfolg: Mit einem Wachstum von 30 % erreicht die Linie 71 monatlich rund 21.000 Fahrgäste. Noch mehr Linienanpassungen sind geplant, etwa die Verlängerung der Straßenbahnlinie 14 bis Eutritzsch und die Neustrukturierung von Buslinien, um wichtige Knotenpunkte wie das städtische Klinikum St. Georg oder die Gewerbegebiete im Norden besser anzubinden.
Finanzierung und Baustellen bleiben kritische Punkte
Neben diesen Initiativen stehen die LVB auch vor finanziellen Herausforderungen. Die öffentliche Unterstützung reicht nicht aus, um alle geplanten Maßnahmen zu finanzieren. Trotz finanzieller Engpässe und den Stress verursachenden Baustellen im Stadtbild bleibt das Ziel klar: Leipzig soll eine führende Rolle in der Verkehrswende übernehmen. „Mehr Takte, neue Fahrzeuge und ein intelligentes Netz“ – mit diesem Ziel vor Augen arbeiten die LVB an einem zukunftsfähigen Nahverkehr.