Mi., 04.06.2025 , 13:02 Uhr

#SACHSENFragen

Vermüllte Großstädte wegen überquellenden Altkleidercontainern

Altkleidercontainer quellen über, Müll stapelt sich – seit einer neuen EU-Richtlinie wird das Problem sichtbarer. Wir haben in Sachsen nachgefragt: Wie sinnvoll sind die Container noch? Die Antworten zeigen ein gespaltenes Bild und neue Wege im Umgang mit alter Kleidung.

Früher galten sie als praktische Lösung, um alte Kleidung sinnvoll zu recyceln – heute stehen viele von ihnen überfüllt und vermüllt an Straßenecken: die Altkleidercontainer.

Ein Grund für die aktuelle Situation ist eine neue EU-Richtlinie, die seit Anfang des Jahres gilt. Demnach dürfen Textilien nicht mehr im Restmüll entsorgt werden. Die Folge: Immer mehr Kleidung landet in den Containern – egal ob tragbar oder nicht.

Auch in Sachsen zeigt sich dieses Bild. Viele Menschen sehen die Container inzwischen kritisch. Wir haben uns in mehreren Städten umgehört – und festgestellt: Die Meinungen sind gespalten.

Einige sehen in den Containern nach wie vor eine sinnvolle Möglichkeit, Kleidung weiterzugeben. Andere kritisieren die Zustände vor Ort – überquellende Sammelstellen, unsachgemäß entsorgte Textilien und fehlende Leerungen sorgen für Frust.

Viele der Befragten haben deshalb inzwischen Alternativen gefunden: Sie spenden ihre Kleidung direkt an soziale Einrichtungen, tauschen im Freundeskreis oder verkaufen gut erhaltene Stücke online.

Fest steht: Das Bewusstsein für nachhaltigen Kleiderkonsum ist gestiegen – aber die Infrastruktur muss Schritt halten.