Heidenau - Wohin steuert Sachsens Schienenverkehr? Dieser Frage widmete sich Verkehrsminister Martin Dulig im Gespräch mit Experten in Heidenau. Im Fokus standen dabei der aktuelle Stand und die Zukunft des Schienennetzes in Sachsen. Obwohl Martin Dulig privat häufig den ÖPNV nutzt und überzeugt ist, dass die Bahn das „Deutschlandtempo“ benötigt, sieht er den Schienenverkehr derzeit noch nicht als attraktivste Option. Trotz der höchsten Eisenbahnnetzdichte im Freistaat sieht Wirtschaftsminister Dulig hier erheblichen Handlungsbedarf.
Auch die Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau, Constance Arndt sieht deutlichen Handlungsbedarf. Aus ihrer Erfahrung heraus müsse das Angebot für die Sachsen attraktiv sein, damit Menschen auch entschlossen sind auf die Bahn umzusteigen.
Doch ein attraktives Streckenangebot allein genügt aus Sicht des ProBahn-Vertreters Ingo Koschenz nicht. Besonders bei Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit habe die Deutsche Bahn im europäischen Vergleich deutlich nachgelassen, was viele Menschen davon abhält, sich auf den Schienenverkehr zu verlassen.
Eine Situation mit der die Bahn aktuell stark zu kämpfen hat. Denn neben in die Jahre gekommene Schienennetze mangelt es auch deutlich an Personal. Immer wieder kommt es zu Ausfällen auf Grund fehlender Fachkräfte.
Bei all der Diskussion wurde klar, Sachsen hat beim Ausbau und der Reaktivierung von vorhanden Strecken noch einiges aufzuholen. Gerade durch eine wachsende Nachfrage im Güterverkehr und auch bei Personenverkehr, auf grund des Deutschlandtickets muss zügig gehandelt werden. Doch wie üblich in Deutschland mahlen Mühlen langsam wenn Bund, Land und Wirtschaft gemeinsam etwas erreichen wollen. Und so bleibt abzuwarten wie schnell der Ausbau in Sachsen voranschreitet.