Mi., 05.11.2025 , 13:08 Uhr

Leipzig

Zwischen Laub und Lärm: Stadtreinigung im Dauereinsatz

Wind, Regen, Kälte – und Tonnen an Blättern: Für Leipzigs Stadtreinigung beginnt die anstrengendste Zeit des Jahres. Zwischen Laubbläsern, Rutschgefahr und Recycling kämpfen die Teams täglich gegen den Herbst.

Wenn die Blätter fallen, beginnt für Leipzigs Stadtreinigung die härteste Jahreszeit. Während andere das bunte Laub genießen, heißt es für die Reinigungsteams: anziehen, anpacken, durchhalten.
„Warme Unterhosen, warme Socken – und wir sind ausgestattet mit Regenkleidung. Anders geht’s nicht“, sagt Katja Wehnert, Meisterin der manuellen Straßenreinigung.

Am Fuße des Völkerschlachtdenkmals oder in den Leipziger Parks türmen sich die Blätter. Die Kolleginnen und Kollegen rücken mit Technik an, um Straßen und Wege sicher zu halten. „Die Kollegen nehmen jetzt die Technik zur Hand, blasen das Laub zusammen, dass wir es dann abtransportieren können“, erklärt Wehnert.

Im vergangenen Jahr sammelte die Stadtreinigung allein auf Straßen und Gehwegen über 4000 Tonnen Laub – dazu kamen rund 700 Tonnen aus Grünanlagen, wie Claudia Ballhause, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, berichtet. Rund 300 Mitarbeitende sind täglich ab sechs Uhr morgens im Einsatz. „Die stärksten Monate sind jetzt – von September bis Dezember. Unsere Kolleginnen und Kollegen fangen früh um sechs an und sind den ganzen Tag im Einsatz“, so Ballhause.

Das ist auch nötig: Bleibt das Laub liegen, wird es mit Regen und Frost schnell zur Rutschgefahr. „Wenn wir das einfach liegen lassen würden, wird das mit Regen und Frost zu einer Rutschpartie. Das ist wahnsinnig gefährlich“, warnt Ballhause.

Doch das Aufräumen sorgt immer wieder für Diskussionen. Laubbläser sind laut und stoßen Schadstoffe aus – ein Ärgernis für viele Anwohner. „Wir haben mittlerweile unsere Laubbläser zu zwei Dritteln umgerüstet auf akkubetriebene Laubbläser. Das ist schon mal umweltfreundlicher“, sagt Ballhause. Ganz ohne Technik geht es jedoch nicht: „Wir arbeiten teilweise auch mit Rechen, aber das wäre ein riesiger Personalaufwand, den wir finanziell gar nicht decken könnten.“

Auch die Entsorgung des Laubs ist nicht trivial. Laub aus Parks wird kompostiert – Straßenlaub dagegen verbrannt, weil es mit Feinstaub und Abgasen belastet ist. „Wenn Laub vom Privatgrundstück auf die Straße gekehrt wird, wird es durch Schadstoffe versetzt – und wird vom Bioabfall zum Restabfall. So gehen Ressourcen verloren“, erklärt Ballhause.

Ob am Völkerschlachtdenkmal oder in den Leipziger Grünanlagen: Der Herbst bleibt für die Stadtreinigung ein logistischer Kraftakt. „Wir kombinieren große Kehrmaschinen mit Laubbläsern – dort, wo die Maschinen nicht hinkommen. Ganz ohne Technik geht’s leider nicht“, sagt Ballhause.

Und während Leipzig sich im bunten Herbstkleid zeigt, gilt für die Teams der Stadtreinigung: warm anziehen – und durchhalten.