So., 19.01.2025 , 13:56 Uhr

Sachsen, Bundestagswahl 2025

Mitgliederboom: Parteien in Sachsen im Aufwind

Dresden – Mit der Bundestagswahl am Horizont ziehen die Parteien in Sachsen teils gestärkt, teils auf konstantem Niveau in die heiße Phase des Wahlkampfs. Die Mitgliederentwicklung macht vielen Mut, auch wenn nicht alle gleichermaßen profitieren.

Die CDU bleibt im Freistaat mit rund 9.500 Mitgliedern die stärkste Kraft. Dicht dahinter folgen die Linken, die binnen eines Jahres auf 7.086 Mitglieder angewachsen sind. Die SPD und die Grünen liegen mit jeweils rund 4.500 Mitgliedern Kopf an Kopf – ein Zeichen für eine aufstrebende Basisarbeit, besonders bei den Grünen, die innerhalb eines Jahres 900 Neuzugänge verzeichneten.

AfD: Wachstum in der Warteschlange


Die AfD zählt aktuell etwa 3.600 Mitglieder, erwartet jedoch einen weiteren Schub: Mehr als 500 Mitgliedsanträge sind laut eigenen Angaben noch in Bearbeitung. Anders sieht es bei der FDP aus – sie muss als einzige Partei einen Rückgang hinnehmen und fiel von 2.000 auf 1.900 Mitglieder. Allerdings blickt sie optimistisch in die Zukunft: Rund 60 Prozent der Neuzugänge sind unter 30 Jahre alt, ein positives Signal für die Liberalen, die sich auf eine jüngere Generation stützen wollen.

BSW: Neue Spielerin im politischen Feld


Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist ein Jahr nach seiner Gründung noch ein kleiner Akteur. Mit etwa 80 Mitgliedern in Sachsen steckt die Partei in den Kinderschuhen, will nach der Bundestagswahl jedoch wachsen und Strukturen aufbauen, wie Parteichefin Sabine Zimmermann ankündigte.

„Sturmerprobt“ und optimistisch


Die SPD sieht sich ebenfalls gut gerüstet. „Wir haben ein stabiles Fundament in Leipzig und Dresden, aber auch in anderen Regionen“, betont Landesgeschäftsführer Jens Wittig. Mit einem Mitgliederplus von 104 im vergangenen Jahr zeigt sich die Partei zuversichtlich. „Unsere Leute sind sturmerprobt und bereit, sich im Wahlkampf zu beweisen.“

Signifikantes Wachstum bei den Linken und Grünen


Besonders die Linken und Grünen profitieren vom politischen Aufwind. Die Linke konnte im vergangenen Jahr 1.000 neue Mitglieder gewinnen, die Grünen verzeichnen einen noch stärkeren Schub – von 3.602 auf 4.502 Mitglieder binnen zwölf Monaten. Demokratie-Demos und prominente Spitzenkandidaten wie Robert Habeck haben der Partei neue Dynamik verliehen, erklärt Parteisprecher Uwe Richter.

Ausblick


Der Mitgliederzuwachs spiegelt das politische Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger wider. Ob sich dieser Schwung auch in Wahlerfolgen niederschlägt, wird sich bei der Bundestagswahl zeigen. Klar ist: Die Parteien in Sachsen gehen mit breiterem Rückenwind und neuem Elan in den Wahlkampf.